No products in the cart.

2024

Hallo 2024… ich freu` mich auf Dich!

Und ich freu` mich auf DICH. Auf Dich, weil Du das hier liest. Weil Du hier bist, hier im Nähzimmer. Wo wir miteinander verbunden sind, virtuell oder in „echt“, aber immer von Herzen. Fäden verbinden Stoffe und halten das Ganze zusammen … und die letzten Jahre haben gezeigt, daß die Nähzimmer-Herzchen auch zusammenhalten.

Danke aus tiefstem Herzen!

Auf instagram wird oft der Begriff #smallbusiness benutzt. #supportsmallbusiness ist das Schlagwort, smallbusinessowner nennen sich die InhaberInnen.

Ich finde, es trifft den Kern nicht. Mir ist schon klar, daß ich kein DAX-Unternehmen führe.

Aber es ist keine kleine Sache, mit meinen eigenen Ideen und meinem eigenen Geschäft meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Unabhängig von irgendwelchen Vorgesetzten, irgendwelcher Firmenpolitik und Konzepten, die andere erstellen.

Ich habe früher sehr gerne in der Bank gearbeitet… aber Ende der 90er begann es, daß wir Dinge verkaufen sollten, hinter denen ich nicht mehr stehen konnte. Mein Job war der Privatkundenvertrieb und ich beriet Menschen über Ihre finanzielle Zukunft. Ich habe das sehr ernst genommen und war mir der Verantwortung sehr bewußt. Da kann ich doch nicht einfach irgendwas verkaufen…

Heute habe ich in meinem Sortiment nur Dinge, die ich wirklich, wirklich gut finde. Dinge die ich schön oder nützlich finde. Mein Beruf ist es, zu inspirieren und ich finde, dass das nichts Kleines ist. Mein Zuständigkeitsbereich ist nicht nur der Vertrieb, sondern auch die Planung, das Marketing, der Einkauf, die Sortimentsgestaltung, Buchhaltung, Fotografie und Technik, Rechtsfragen und Kommunikation, Mitarbeiterbetreuung und Interiorgestaltung… ja, und irgendwer muß auch abspülen und den Müll raustragen.

Für all´ diese Aufgaben habe ich ganz wunderbare Unterstützung und ohne dieses fantastische Team wäre das Ganze auch nicht möglich… aber es ist keine kleine Aufgabe. Das ist kein „kleines“ Business.

Das Ladeli zahlt jeden Monat Gehälter für 4 Personen. Ich bezahle ordentlich Steuern und ich schaffe einen Raum, in dem Menschen sich begegnen, sich austauschen, lernen und gestalten können… das ist nichts Kleines. Vor dem Schaufenster bleiben Menschen stehen und schauen. Bei uns gibt es eine Pause vom Alltag mit jeder Menge Farbe und Inspiration. Du kannst Dich mit uns an den Tisch setzen und Menschen kennenlernen, die auch Spaß daran haben, etwas Neues zu lernen und gemeinsam kreative Zeit zu verbringen. , Das ist etwas Großes.

Und das Größte daran ist, daß Du da bist… als KursteilnehmerIn, KundIn, LeserIn. Danke dafür, das ist grandios.

Die Gemeinschaft, die über die Jahre im Nähzimmer entstanden ist, ist die Basis von allem. Du bist ein Teil davon und ohne Dich gäbe es das alles gar nicht. Ich kann meine Arbeit machen im Vertrauen darauf, daß Du da bist. Und ich nehme das nicht und niemals selbstverständlich.

Ich freue mich über jede Kursbuchung, ich freue mich über jeden Ladeli-Besuch, jede Online-Bestellung, jede Weiterempfehlung und jedes liebe Wort. Und ganz oft blättere ich in meinem Kurs-Ordner und sehe die vielen, vielen Namen… das macht mich so froh. 2024 findet unser erstes Retreat statt, darauf freue ich mich so!

2024 möchte ich lernen, meiner Kreativität freien Lauf lassen und ich möchte jede Menge Kurse geben… ich habe mich selbst für jede Menge Kurse eingeschrieben! Und Zeit für meine Kreativität im Kalender geblockt. Ich habe im letzten Jahr Vieles intensiv vorbereitet und es wird ganz neue Kurse im Nähzimmer geben. Alles Wissen, das ich zusammengetragen habe, möchte ich so gerne mit Dir teilen. Damit wir uns gegenseitig inspirieren können, neue Dinge ausprobieren… ganz neue Perspektiven und Ideen!

Kreativität ist nichts Kleines… unsere Fähigkeit, zu gestalten, ist unser innerster Kern… wir haben das nur im Alltag so oft vergessen. Und genau das möchte ich nicht mehr. Ja, es muß Wäsche gewaschen und Rechnungen bezahlt werden… aber was von uns bleiben wird, ist das, was wir gestalten. Was uns ausmacht.

Meine Quilts werden noch Generationen wärmen und mit meinen Quilts kann ich sie alle heute schon umarmen. Ich weiß, daß meine Oma große Freude daran hätte, mir beim Nähen zuzuschauen. Diese simple Tätigkeit, etwas mit Nadel und Faden zusammenzuhalten, verbindet uns mit den Generationen vor uns. Und mit den Generationen, die da kommen. Das ist so ein wunderschöner Gedanke, ein roter Faden der durch die Zeit führt.

Kreativität ist ein Geschenk. Und lernen zu dürfen auch. Auch das ist nicht klein, das ist gewaltig. Riesig. Gigantisch.

Ich hab´ als Kind nie gerne Hausaufgaben gemacht. Meine Nachmittage habe ich immer bei meinen Großeltern verbracht und sie mußten sich das Gejammer über die Schwungübungen und das Einmaleins während meiner Grundschulzeit anhören. Mein Opa kam aus einer schwäbischen Handwerkerfamilie… geboren 1918, ganz sicher ein schwieriges Jahr. Er hatte 7 Geschwister und ich vermute, auch wenn er sich nie beklagt hat, daß das alles nicht einfach war. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist nicht von seiner Biographie zu trennen und 1939 war er 21 Jahre alt. Er hat sich im Russlandfeldzug die Zehen abgefroren, zwei Streifschüsse haben Narben an Kinn und Wange hinterlassen, die ich als Kind ehrfürchtig gestreichelt habe. Nach der russischen Kriegsgefangenschaft kam er nach Hause, und gründete eine kleine Familie. Tagsüber arbeitete er, und nachts lernte er für seinen Bäcker- und Konditormeister. Für die Wiege der kleinen Kinder hat er eine Konstruktion gebaut, daß er sie mit dem Fuß schaukeln konnte, wenn sie nicht schliefen, so dass er lernen konnte. Wachgehalten hat er sich, indem er auf Kaffeebohnen herumgekaut hat. Sein Traum war, ein eigenes Geschäft zu führen, eine eigene Bäckerei. Es gibt Bilder von ihm, wie er stolz auf der Ladentreppe steht, ein verschmitztes, sehr zufriedenes Grinsen im Gesicht.

Dieser Mann hat dem jammernden Grundschulkind immer gesagt:

Das, was Du im Kopf hast, kann Dir keiner nehmen.

Das ist so klug. Dieser Satz ist ein roter Faden, der sich durch mein Leben zieht. Wenn Du tief drinnen spürst, daß Du Dir eine Fähigkeit erarbeitet hast… sei es zeichnen, nähen, ein Musikinstrument oder eine Sprache… dann hat das Kraft. Es gibt Dir Selbstbewusstsein und eine innere Stärke. Es läßt Dich wachsen.

Und das Üben… immer wieder das Üben. Das Gehirn lernt durch Wiederholung und es ist ein Privileg, üben zu dürfen. Wenn immer Menschen zu mir sagen, während sie einen Quilt betrachten: „Das war sicher viel Arbeit“… da sage ich nur… nein. Das war die reine Freude. Und es war notwendig.

Es ist ein Privileg, Kreativität ausleben zu dürfen. Und ja, wir alle haben zu wenig Zeit, wir alle haben Wäsche, Rechnungen und tropfende Wasserhähne die nach uns rufen. Aber ich weiß, daß es mich nicht gäbe, wenn die Streifschüsse meinen Opa getroffen hätten. Ich wäre gar nicht da…

Aber ich bin hier. Und allein das ist ein Grund, zutiefst dankbar zu sein. Und nein, mein Leben war bis hierher sehr, sehr oft sehr schwierig. Alles was ich habe und bin, habe ich mir mit harter Arbeit selbst aufgebaut. Und Glück, Glück war auch dabei. Dieses Glück bestand immer darin, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit zu treffen. Ich hätte sie aber nie getroffen, wenn ich vorher nicht fleißig und mutig gewesen wäre.

Ich muß mir, genau wie Du, die Zeit für meine Kreativität aus den Rippen schnitzen.

Aber ich glaube, daß wir auf der Welt sind, um etwas beizutragen. Talente und Fähigkeiten haben wir, um der Welt etwas zu geben Also nutzen wir sie. Dafür sind sie da.

Ich widme 2024 dem Lernen und der Kreativität. Und den Fäden, die alles verbinden. Und wenn ich einen Wunsch nach ganz oben schicken darf, dann wünsche mir, daß dieses Jahr unter einem guten Stern steht. Für uns alle.

Post a Comment