Bereits Anfang 2024 hatte ich bei der Hausmesse von Acufactum die stoffbezogenen Lampenschirme gesehen und fand sie sehr süss… ganz zu Beginn des Ladelis, noch in Ebersheim, hatte ich ein Kreativ-Set gekauft um in der Mitte des Raumes so einen stoff-überzogenen Lampenschirm zu haben, und das war DER Blickfang!
Dieser ältere Lampenschirm war aber eine ziemliche Wurschtelei, mit Kleber und Klebespray und dauernd hatte ich eine Hand zu wenig… ich wollte das nicht zwingend wiederholen. Aber ich fand die sehr schön, die Lampenschirme.
Dann fuhren wir auf unser Retreat und was soll ich Euch sagen… prompt brachte eine Teilnehmerin einen schlichten Lampenschirm vom Möbelschweden mit, mit einer Anleitung aus dem Internet, die auch eine Klebe-Aktion vorschlug. Schwarmwissen und kollektives Nachdenken bringen uns ja oft am Weitesten und so kamen wir alle gemeinsam zu dem Schluß, daß ein Überzug, der nicht festgeklebt wird und so jederzeit austauschbar ist, die beste Idee wäre. Wir tüftelten ein bißchen herum und am Ende stand ein feiner Lampenschirm während unserer gemeinsamen Tage auf dem Tisch.
Ich wollte unbedingt auch so welche machen und habe es dann schlicht und einfach vergessen, bis ich jetzt im Januar wieder auf der Hausmesse von Acufactum die Lampenschirme mit den neuen Stoffen gesehen habe.
Unsere Baumwollstoffe eignen sich perfekt dafür und hier findest Du unsere Lieblingsstoffe von Acufactum und Westfalenstoffe… ich könnte mir auch Verzierungen mit den tollen Webbändern von Acufactum vorstellen.
Freitags Hausmesse, Samstag zum Möbelschweden, und weil es so schön war habe ich 4 kleine Lampenschirme mit Fuß, 2 mittelgroße und 2 große Lampenschirme mitgenommen… für Laden und Schaufenster kann man ja nie genug haben! Das Modell heißt Ringsta und ist sehr einfach zusammenzusetzen.
Achtung: das Modell ist nicht grundsätzlich dafür gedacht, mit Stoff überzogen zu werden. Aber mit einer LED-Lampe, die keine Hitze entwickelt, dürfte das Risiko überschaubar sein. Trotzdem hier der Warnhinweis.
Ich habe mit dem kleinsten Lampenschirm begonnen, um erst einmal ein Gefühl zu bekommen.
Zuschnitt:
Du benötigst die Höhe Deines Lampenschirms und den exakten Umfang. Beides habe ich mit einem Maßband ausgemessen.
Mein kleiner Lampenschirm war 15 cm hoch und hatte einen Umfang von genau 60 cm. Zur Höhe habe ich 4 cm addiert und zur Länge 2 cm, so daß mein Zuschnitt 19 cm auf 62 cm war.
Diese Formel habe ich auf alle Größen genau so angewendet:
Höhe in cm plus 4 cm
Umfang in cm plus 2 cm
Vorbereitung:
Auf der langen Seite des Stoffes habe ich mit einem hitzelöslichen Markierstift eine Linie im Abstand von 2 cm zum äußeren Rand gezogen. Dafür hatte ich ein 60 cm langes Lineal, das wir auch im Laden verkaufen… ich lieb` das sehr!
An dieser Markierung habe ich den Stoff links-auf-links umgefaltet, mit den Fingernägeln wie beim Papier falten alles festgestrichen. Danach habe ich es an die beiden Seiten an dieser Kante gebügelt.
Jetzt habe ich die noch offene Kante so in die entstandene Falte eingeschoben, daß der Saum am Ende eine Höhe von 1 cm hatte. Das habe ich auch wieder mit den Fingernägeln festgestrichen, gebügelt und dann mit Stoffklammern fixiert. Natürlich kannst Du das auch mit Stecknadeln machen.
Diese Kante habe ich festgenäht und zwar so, daß meine Naht knapp an der Kante des Saums entlang liegt.
Wenn das auf beiden langen Seiten erledigt ist, legst Du die kurzen Enden bündig rechts auf rechts aufeinander und ziehst wieder mit dem hitzelöslichen Markierstift eine Linie 1 cm vom Rand entfernt.
Auf dieser Linie wird jetzt exakt genäht und das Ganze zum Ring geschlossen. Danach habe ich die Nahtzugabe auseinander gebügelt.
Jetzt wird der Ring nur noch gewendet und über den Lampenschirm-Rohling gezogen. Die Naht des genähten Schirms habe ich über die Naht des Ringsta-Schirms gelegt. Das ist ein bißchen Gezuppel, weil der Überzug ja fest sitzen soll.
Ganz viel Freude mit Deinen Lampenschirmen, wie immer freue ich mich über Fotos!
Ein Stoffvorrat, der Dich glücklich macht, ist etwas Feines.
Zuallerallerallererst ist das Entscheidende, daß Du Deine Stoffe magst. Was Du magst, ist richtig und gut. Dieser Blogbeitrag soll eine Anregung, ein Gedanken-Anstoß sein… sonst nix.
Der Grundgedanke ist, daß Du die KuratorIn Deines eigenen StoffVorrates bist und daß Dir das Ganze Spaß machen soll. Man kann zu diesem Thema ganze bücher schreiben... aber ich wollte auf den Punkt eingehen, daß man eben nicht nur Motiv-/Printstoffe kaufen sollte, sonst kommt man schnell an den Punkt, daß man nicht allzuviel damit anfangen kann... es braucht eben icht nur Prints, sondern auch Begleitstoffe... und die werden oft übersehen, sind ja auch nicht so spektakulär... und das Ganze ist ja auch ein Prozess, man bekommt nach und nach ein immer besseres Gefühl für die eigene Ästhetik.
Ein guter Start sind Pre-Cuts (der Begriff ist in diesem Blogbeitrag erklärt... KLICK). Da passen auf jeden Fall und garantiert alle Stoffe zueinander.
Fertig zusammengestellte Packerl, wie wir sie im Ladeli anbieten sind auch ein guter Anfang.
Oft sieht man ja einen Quilt und denkt sich… wie wunderschön sind die Stoffe zusammengestellt? Und wie kriegt man das hin? Wie kann man das Erlernen?
zu Beginn ist es eine Idee, ein Farbschema, das Dir gefällt schlicht und einfach zu imitieren. Das kann auch die Farbkombi auf einr Einkaufstüte sein... oder ein Schaufenster, n dem Du vorbeiläufst und da Dich inspiriert. Damit meine ich nicht eine reine Kopie, aber wenn Du etwas siehst, das Dir gefällt und Du arbeitest aus der Inspiration durch Irgendjemanden, dann finde ich das total in Ordnung. Viele große Künstler arbeiten die Projekte ihrer Idole nach und entwickeln daraus mit der Zeit ihren eigenen Stil… wichtig und unabdingbar ist aber, daß man die Quelle der Inspiration nennt und sich dessen bewußt ist. Und in den meisten Fällen passiert es ja dann sowieso, daß man denkt, ach, aber das hier könnte ich doch anders machen…
Aber grundsätzlich gibt es ein paar Ideen, die wir im Hinterkopf behalten können, wenn wir daran denken, einen Stoffvorrat aufzubauen… dazu gehören verschiedene Stofftypen. Und ich will das gar nicht als starres Regelwerk verstanden wissen, sondern einfach als Idee, wie man einen fein kuratierten Stoffvorrat zusammenstellen kann. Das ist ja gerade das Schöne, geliebte Schätze aus dem Regal zu nehmen und im Stoffladen noch etwas Hübsches dazu zu legen und ein Projekt zu planen… dieses Gefühl, wenn Du am Wochenende in diesem wunderbaren Internetz eine zauberhafte Idee findest und direkt starten kannst, weil Du Stoffe hast, die Du zusammenstellen kannst…Unbezahlbar!
Wenn Du Lust hast, kannst Du Dich auch ein wenig mit dem Goetheschen Farbkreis und Farbtheorie beschäftigen… ich habe verstanden, daß das, was meine Kunstlehrerin versucht hat, uns beizubringen, definitiv einen praktischen, anwendbaren Nutzen hat. ABER… ich finde, daß das Allerwichtigste ist, daß Du Farben wählst, die Du magst, die Dir Freude machen, die sich für Dich gut anfühlen und die Dich anstrahlen. Manchmal wird es allerdings auch dann richtig interessant, wenn man die gewohnten Pfade mal verlässt und Farben ausprobiert, mit denen man sich sonst nie beschäftigt hat. Jo Avery erwähnte einmal, daß Limone für sie eine Farbe sei, die man wie weiß und schwarz überall dazu kombinieren könne… das mußte ich direkt ausprobieren und was soll ich sagen… spannende Erkenntnis!
Grundsätzlich kann man beim Aufbau eines Stoffvorrats in Solids, Prints, Blendern and low volumes denken und planen. Wir kuratieren für das Ladeli die Stoffpakete, die sogenannten Bundles so, daß das eine ausgewogene Mischung ergibt. Es gibt aber auch spannende KünstlerInnen wie Carolina Oneto, die fast ausschließlich mit Unis oder Solids, den einfarbigen Stoffen arbeitet. Und auch das ist ja ein Stilmittel.
Die Solids geben den Ton vor und sind schon ein Muß… einfach, weil ich entweder eine sanfte oder bspw. eine knallige Richtung vorgeben kann. Es gibt natürlich auch Quilts, die nur aus Prints bestehen, und dieser bunte, wilde Look, den man im Englischen auch scrappy nennt, hat ja auch etwas für sich. Du bist der Boss Deines Quiltprojektes und Du machst das wie Du magst. Manchmal kann es aber gerade zu Beginn hilfreich sein, daran zu denken, nicht nur die auffälligen Prints zu kaufen, die ganz laut „Nimm-mich-mit“ rufen. Es kann sinnvoll sein, zuerst einen Print-Stoff auszusuchen und mit den darin vorhandenen Farben die Unis auszuwählen… witziger Nebeneffekt… die Farben, die Du aus Deinem Print mit den Solids kombinierst, diese Farben werden im Print betont. Das bringt ja auch den ganzen Grundton des Quilts zur Geltung… von daher haben die Solids eine außerordentliche Bedeutung!
Wichtiger Nebensatz: Bei den Prints macht es Sinn, auf die Größe der Prints zu achten und kleine und große Prints zu mixen… das gibt eine interessante Abwechslung!
Eine gute Idee ist es, klein mit einigen Fat-Quartern zu starten. Das ist ein klassisches Maß von 45 auf 55 cm, das Du oft als Zuschnitt in einem Shop bekommst… das ist ein guter Anfang. Damit kannst Du starten, Deine Farbpalette zusammenzustellen. Und es ist auch eine gute Idee, damit einfach ein bißchen zu spielen… gerade an einer so schönen Fat-Quarter-Auswahl wie in unserem Laden läßt sich sehr schön an der eigenen Ästhetik arbeiten!

Fix und fertig kuratierte Bundle vom Hersteller sind natürlich auch eine feine Sache. Da wird eine komplette Serie benutzt und alles wird zu allem passen. Diese Bundle haben oft auch einen instinktiven „Will-ich-sofort-haben-Effekt“… und dann hat man auch eine Geling-Garantie, dass das ein stimmiges Gesamtbild ergibt und alles zusammenpasst. Ich mag das auch sehr gerne… aber irgendwie macht es ja auch Spaß, den eigenen Stil zu finden und eigene Bundle zusammenzustellen. Ich kenne das auch, dieses Gefühl, wenn so ein fix-und-fertig-Bundle in die Tüte hüpfen möchte.

Alsooooo… mit einem Stapel Prints, einem Stapel Unis/Solids sind wir schon mal gut versorgt, wenn wir anfangen möchten, Projekte nachzuarbeiten und uns ganz spontan die Muse oder ein Pinterest-Pin küsst.
Low Volumes sind ein sehr, sehr feines Design-Element. Low Volumes sind Stoffe, die eine leise Lautstärke haben, frei übersetzt. Das sind Hintergrundstoffe, die aber auch eine eigene Bühne haben können. Ein gutes Beispiel ist dieser Quilt:

Durch die sehr feine Maserung sehen die Stoffe fast aus wie ein helles grau oder in gebrochenes weiß, aber das sind sie nicht. Sie haben einfach ein feines Muster und durch die unterschiedlichen Schattierungen wirkt das sehr interessant. Wir haben eine hübsche Auswahl an Low-Volume-Stoffen immer vorrätig und wir haben auch Fat-Quarter und Fat-Quarter-Bundle zu diesem Thema. Das gibt dem Hintergrund einfach nochmal eine ganz neue Optik und macht den Quilt interessanter… man möchte eine ganze Weile hinschauen und die unterschiedlichen Hintergründe inspizieren.

Noch ein Wort zu den Blendern… Blender sind, genau wie der Name sagt, Stoffe, die etwas vortäuschen. Batiks und kleingemusterte, farbige Stoffe, die mit ein bißchen Abstand fast wie ein unifarbener Stoff aussehen.
Es kann losgehen! Und ich finde, die aller-allerwichtigste Sache ist, daß Dein Stoffvorrat Dir Freude macht und nach und nach immer mehr Deinen ganz persönlichen Stil widerspiegelt.
Für diese tolle Mini-Projekttasche Paulinchen benötigt man:
- 5 mal kleine Quadrate 16 auf 16 cm Aussenstoff und Innenstoff
- 5 mal Vlies S 320 15 auf 15 cm
- 4 mal für Taschenschlaufen 13 auf 6 cm
- 1 Etikett
- Kordel ca. 1 m
Das Materialset findet Ihr auch HIER! in unserem Onlineshop.
Gut wäre eine Sicherheitsnadel.
Schritt 1, das Vlies aufbügeln
Dann das Etikett aufnähen.
Aussentaschenteile rar aneinanderlegen und aneinandernähen. Bitte erst nach 0,5 cm starten und 0,5 cm vor Ende der Naht stoppen. So alle 4 Teile annähen, daß ein Kreuz entsteht mit dem Boden in der Mitte. Wenn Ihr einen Motivstoff habt, bitte die Richtung beachten…
Jetzt bearbeiten wir die Tunnelstreifen, das geht ähnlich wie bei unserem Turnbeutel. Du säumst die kurzen Kanten, indem Du sie zweimal umschlägst, links auf links, jeweils um ca. 0,5 cm.
Kappkantig diese kleinen Säume nähen… wenn Deine Nähmaschine den Stoff einzieht, starte einfach in der Mitte der Naht und drehe dann um.
Die Tunnel links auf links über die lange Seite falten und die Mitte bspw. mit einem Trickmarker festlegen. Dann die Mitte des Außenstoffes markieren und beide Markierungen übereinander legen.
An der oberen Kante klappkantig festnähen
Die Innentasche wird genäht wie die Außentasche, nur lasse ich in einer Bodennaht eine Wendeöffnung von ungefähr einer handbreit.
Danach nähen wir jeweils die Seiten nebeneinander zusammen, bei der Innen- und Außentasche
Dann drehen wir das Aussenkörbchen auf links und das Innenkörbchen auf rechts… stecken beide ineinander und nähen oben die Kante zusammen…
Dann die Tasche wenden, die Ecken gut ausformen und die Wendeöffnung schließen.
Die Kordel einfädeln und am Ende verknoten. Fertig ist die Mini-Projekttasche.
Na, das war schon ein bißchen sportlich… und sicher hast Du das Projekt Quilten mit einem kleinen „Uff“ abgeschlossen. Aber ich finde, das Gefühl, wenn man das fast fertige Stück dann in der Hand hält, das entlohnt schon für den leicht steifen Nacken..
Aber: Du hast es geschafft! Der Quilt ist gequiltet und wenn Du die Seitenkanten noch nicht begradigt hast, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.
Grundsätzlich ist der Vorgang des Quiltens eine eigene Kunstform. Es gibt Quilts, die nur aus einem Stück Stoff als Vorderseite bestehen, sogenannte Wholecloth-Quilts. Da werden die Quiltlinien dann zum Muster.
Wenn Dir das einfache Quilten im Nahtschatten nicht genug ist, kannst Du natürlich auch mit einem Trickmarker senkrechte Linien, oder eine Art Rautenmuster in Deinen Quilt nähen. Oder Du benutzt einen Stick-und Stopffuß und quiltest freihand… Du kannst Muster vorzeichnen und nacharbeiten, Motive auf Deinen Stoffen nachfahren, Kreise,Blümchen, Herzchen… dazu gibt es ungefähr drölfzig Millionen Videos auf YouTube, die teilweise wirklich atemberaubend sind.
Beim nächsten Schritt, dem Binding, ist es gut, wenn Du Dir die Anleitung einmal komplett durchliest und anschaust, bevor Du startest. Die Idee mit dem Musterstück ist wirklich gut, ich habe das weiter unten im Text erwähnt. Denk` einfach einen Moment drüber nach.… ich kenne es nur zu gut, daß man fertig werden möchte, ungeduldig wird und direkt loslegen möchte.
Aber das hier ist ein kleiner Marathon und kein Sprint. Und es ist vielleicht ein besseres Gefühl, wenn Du das noch nie gemacht hast, es erst einmal ein bißchen zu üben
Also, mein Tipp: Mit den Vlies- und Stoffresten kannst DU Dir kleine Quadrate oder Rechtecke ausschneiden und diese Dinge einfach auf diesen Übungsstücken üben. Ich würde Dir auch empfehlen, zuerst das Binding an einem dieser kleinen Übungsstücke einmal auszuprobieren… Du quiltest das Übungsstück und startest dann daran mit dem Binding.
Es ist so… eigentlich ist das mit dem Binding ganz einfach. Der wirklich etwas verwurstelte Moment kommt ganz am Schluß. Wir werden die einzelnen Streifen des Bindings schräg aneinander nähen, nicht gerade. Wenn man die einzelnen Streifen gerade aneinandernäht, ist das zwar viel einfacher, ist aber einfach nicht so elegant wie die schräge Lösung.
Der Knackpunkt kommt am Schluß: Denn, wenn wir diese schräge Variante nähen, ist der Schluß des Bindings ein bißchen tricky. Ich habe mir vor Jahren auch ein kleines Probestück gemacht, das ich immer zu Rate ziehe, wenn es an den Schluß eines Bindings kommt. Und am besten machst Du Dir eben auch so ein Probestück, es müßte ja noch ein bisserl Vlies und Stoff übrig sein.
Man beendet nicht pro Woche 3 Quilts, im Normalfall, deshalb ist das einfach kein Schritt, in dem man schnell Routine sammelt. Wir starten einfach und machen es Schritt für Schritt. Wenn der Schluß nicht gleich klappt, hilft wie immer die Methode, erst einmal mit einer sehr langen Stichlänge zu nähen und es eben vielleicht noch einmal anders zu probieren. Es wird werden, auch wenn Du vielleicht ein- oder zweimal auftrennen mußt.
Wir starten, in dem wir das Binding vorbereiten. Für unseren Quilt brauchen wir den Umfang, in meinem Fall sind das 1,90 m +1,40 m + 1,90 m +1,40 m, das macht 6,6 m. Wenn Du jetzt ein Probestück hast, berechnet sich der Umfang aus der Addition aller 4 Seitenlängen.
Zu dem Umfang addieren wir ca. 30 - 40 cm, damit wir am Ende ein bißchen Spielmöglichkeit haben. Ich brauche also für den großen Quilt knapp 7 m Binding.
Das schneide ich so zu, indem ich 5 Streifen á 7 cm über die komplette Stoffbreite von 1,5 m in unserem Fall zuschneide.
Diese müssen aneinander genäht werden… es macht Sinn, jetzt das Bügeleisen vorzuheizen.
Du schneidest zuerst alle Webkanten ab, dann legst Du die Streifenenenden rechtwinklig aneinander und nähst quer über die Diagonale des entstehenden Quadrats, in dem sich die Streifen überlappen. Stichlänge 2,5, zu Beginn und Ende der Naht verriegeln.
Das überstehende Dreieck wird abgeschnitten..
Danach bügelst Du die Nahtzugaben auseinander…
Auf diese Art und Weise nähst Du als Streifen aneinander. Jetzt hast Du eine sehr lange Schlange, die Du einmal der Länge nach links auf links faltest und nach und nach bügelst. Diesen langen Streifen kannst Du dann auf ein Pappstück wickeln, damit sich nichts verwurstelt und die Bügelfalte schön bleibt. Ich habe mal auf einem Flohmarkt eine leere Holzspule gekauft, die benutze ich gerne dafür.
Jetzt starten wir an unserem Quilt. Ich starte immer an der kurzen Seite unten, ungefähr in der Mitte. Wir bringen das Binding auf der Vorderseite des Quilts mit der Maschine an, auf der Rückseite nähe ich das Binding dann von Hand fest. Es gibt auch hier tausendundeine Methode, ich zeige einfach meine. Auch hier kannst Du jede Menge Blogbeiträge finden und auch Methoden, das Binding ganz mit der Maschine anzunähen. Schau` Dich ruhig um und finde Deinen Weg. Ich zeige einfach nur meinen, da gibt es kein richtig oder falsch.
Wir legen das Binding mit der offenen Seite an der Außenkante des Quilts an. Wir nähen das Binding füßchenbreit an und lassen aber ein ca. 15-20 cm langes Stück noch angenäht, starten also erst 15-20 cm nach Beginn des Bindings. Den Beginn der Naht verriegeln wir. Auf dem Foto habe ich mit einer Stecknadel markiert, an welcher Stelle wir mit dem Nähen starten.
So nähen wir an der Außenseite entlang bis wir an eine Ecke kommen. Ungefähr einen Zentimeter vor der Ecke beginnen wir, einen kleinen Bogen Richtung Außenkante zu nähen, so daß wir ca. 3-5 mm vor der Ecke die Naht beenden:
Jetzt legen wir das Binding parallel zur nächsten Außenkante nach rechts weg:
Und schlagen es danach wieder zurück:
Wir starten dann hier wieder mit dem Nähen, wie wir gerade geendet haben; ca. 0,3 bis 0,5 mm vor Beginn der neuen Naht gleiten wir mit einem kleinen Bogen in die neue Seite, auch hier verriegeln wir:
So nähen wir alle vier Ecken.
Wenn wir in die Nähe der Mitte der unteren Außenkante kommen, an der wir gestartet sind, enden wir mit dem Festnähen des Bindings ca. 20-25 cm vor unserem Beginn, verriegeln.
Jetzt noch einmal tief durchatmen und wir machen den Schluß… bitte jetzt eine lange Stichlänge einstellen und gut hinschauen:
Wir nehmen ein Geo-Dreieck und einen Trickmarker. Dann legen wir die beiden Binding-Streifen übereinander, so:
Wir markieren 2 Linien mit einem Trickmarker im Abstand von 7 cm, so breit, wie wir das Binding geschnitten haben. Das machen wir ungefähr in der Mitte unserer freien Stelle:
Diese Linie ziehen wir über die ganzen Binding-Streifen
Jetzt legen wir den Streifen, der von links kommt mit der linken Seite auf den Quilt, und den Streifen der von rechts kommt, (hier habe ich den 7 cm-Streifen auch auf die Rückseite übertragen) rechts auf rechts im 90 Grad-Winkel aufeinander, so daß die beiden Streifen jeweils durch die Markierungen begrenzt werden.
Dann nähen wir mit großer Stichlänge zwischen den beiden Stecknadeln.
Wenn es dann nach dem Wenden in etwa so aussieht, hast Du gewonnen.
Wenn es noch Geknödel gibt, das nicht so aussieht, dann auf ein Neues. Du hättest immer die Möglichkeit, bevor Du in die Tischkante beißt, das Binding einfach gerade aneinander nähen am Schluß. Mir hilft dieser Gedanke, daß ich eine Wahl habe und mich nicht quälen muß.
Aaaaaaaaber, das Coole ist, wenn es klappt, dann sieht niemand mehr, wo Anfang und Ende Deines Bindings sind… das ist schon fancy.
Also auf, wenn es nicht geklappt hat, dann nochmal.
Und die Nahtzugaben ausbügeln.
Dann legst Du das Binding wieder an der Außenkante an und nähst über diese Schlußstelle. Wenn Du ein Probestück gemacht hast, würde ich nur die sehr weit überstehenden Enden abschneiden, so daß Du künftig immer Dein Probestück zur Hand nehmen kannst und sehen kannst, wie Du das Ende gemacht hast.
So. Jetzt zeige ich Dir noch, wie Du die Ecken auf die Rückseite schön legst.
Und wir können mit dem Handnähen starten. Eine normale Nadel einfädeln, das Fadenende mit sich selbst verknoten und dann starte ich von der Innenseite des Bindings, so, daß ich Fadenende und Knoten unter dem Binding verstecken kann.
Dann nähen wir mit kleinen Stichen die Rückseite einmal rundherum an… ich steche dazu immer in der Kante unten ein.
So, Ihr Herzchen, wir haben es geschafft!!
Wenn der Schluß hier vielleicht so gar nicht klappt, kannst Du noch einmal in einem etwas älteren Blogbeitrag der Westfalenstoffe AG schauen, da habe ich es schon einmal erklärt… der Schluß ist wirklich ein bißchen tricky, aber, wenn man das geschafft hat, ist es toll.
https://blog.westfalenstoffe.de/weihnachts-quilt-aktion-2018-teil-5-binding-gastbeitrag/
Sodalalalali!!
Heute kommen wir zu dem Teil, der praktisch das Fitnessstudio ersetzt. Quilten ist wirklich ein Rundum-Sorglos-Paket! Wir haben die Stoffe nicht vorgewaschen, so lassen sie sich besser verarbeiten. Damit wir einen ähnlichen Effekt, was das Eingehen angeht, erzielen, bügeln wir die Stoffe ordentlich heiß vor, das verträgt die Baumwolle. Für diesen Schritt nehmt Euch bitte Zeit, macht dem Stoff ordentlich Dampf und Hitze! Also, erst einmal die Vorder- und die Rückseite Eures Quilts bügeln. Bei den Nähten der Vorderseite bügeln wir die Nahtzugaben auseinander.
Die Herausforderung ist, daß wir drei sehr große Teile haben, die Vorderseite, die Rückseite und das Vlies. Wir möchten, dass das Ganze am Ende schön faltenfrei aufeinander liegt, das ist der Plan. Wie man das hinbekommt, dazu gibt es mehrere Wege, und natürlich kann man das machen, wie man mag. Ich zeige Euch einfach meine Methode, die für mich funktioniert.
Ich lege die Rückseite meines Quilts auf dem Fußboden aus, mit der schönen/rechten Seite nach unten, die schöne Seite zeigt zum Fußboden. Die nicht-so-schöne-Seite schaut Dich an. Bei den durchgewebten Westfalenstoffen gibt es keine rechte und linke Seite, nicht wundern. Ich spanne das Backing/die Rückseite leicht, indem ich sie mit Packband/Tesa-Krepp an den Ecken festklebe. Dann legen wir das Vlies auf.
Wir streichen alles schön glatt. Es ist wichtig das von der Mitte aus in alle Richtungen auszustreichen. Und auch das Vlies klebe ich mit Tesa-Krepp fest.
Jetzt kommt das frisch-gebügelte Top, die Vorderseite auf das Vlies. Wir haben jetzt ein sogenanntes Quilt-Sandwich… unten die Rückseite, dann das Vlies, obendrauf das Vorderteil.
Auch das Vorderteil streichen wir gründlich von der Mitte nach außen aus, bis alle drei Lagen ganz glatt aufeinanderliegen.
Jetzt nehmen wir alle Sicherheits- und Stecknadeln, die wir haben und beginnen, in der Mitte sozusagen von meiner Nivea-Nadel-Dose aus, die drei Lagen miteinander zu verbinden. Dann arbeiten wir uns immer von der Mitte zu den Außenkanten vor, in alle Richtungen… aber immer von der Mitte nach außen. Das Vlies und die Rückseite sind größer als das Vorderteil. Man kann nie genau sagen, in wie weit sich das Quilttop beim Feststecken zieht, deshalb habe ich da Einiges an Puffer eingerechnet. Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende ein paar Zentimeter fehlen.
Das Wichtigste an diesem Schritt ist, daß wirklich ca. alle 20 cm eine Nadel sitzt und daß Du VON INNEN NACH AUßEN, von der Mitte zu den Außenkanten, arbeitest… und immer, immer die Lagen glatt streichen.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Du kannst mit großen Stichen, von der Mitte aus, die Lagen zusammenheften. Wenn Du das alle 30 cm machst, sind Deine Lagen sehr sicher miteinander verbunden. Ich mache das nicht, ich benutze einfach sehr, sehr viele Sicherheitsnadeln.
Jetzt kommen wir zum eigentlichen Quilten…Wir nähen mit einer Stichlänge von 3-4 mm im Nahtschatten, das heißt, genau auf der Naht, mit der die einzelnen Streifen verbunden sind. Wir starten immer von derselben Seite, und wir starten in der Mitte des Quilts. Das ist sehr wichtig!!! Von hier aus nähen wir nach rechts und links in den Nahtschatten, aber immer von innen nach außen. Damit der ganze Quilt unter die Nähmaschine paßt, rollt man die Seiten ein. Erst einmal bis zur Mitte
Dann kommt der Quilt unter die Nähmaschine…
Wir Quilten im Nahtschatten, das bedeutet, wir nähen genau auf der Naht. Das machen wir wieder von innen nach außen, das heißt, wir beginnen bei einer Naht in der Mitte und arbeiten uns von da aus nach rechts und links zu en Außenseiten vor. Das geht ganz schön in die Schultern, wir hantieren hier ungefähr mit 3 Quadratmetern Stoff. Wenn Du Lust hast, kannst Du auch mit Zierstichen die Nähte Quilten.
Wenn Du magst, kannst Du alle möglichen Motive mit einem Stick- und Stopffuss in den Quilt nähen…. Es ist Deiner, Du entscheidest. Aber IMMER mußt Du von innen nach außen arbeiten, sonst hast Du in der Mitte Geknuddel. Zur sicheren Verwahrung der 3 Lagen, und damit sich das Ganze nicht verschiebt, genügt aber das Quilten in den Nahtschatten der Streifen.
Sodalalali… wenn Du möchtest, kannst Du jetzt noch die Seiten begradigen… Feeeertig!!!!
Als wir vor einigen Wochen zusammen das erste Mal das neue Buch von acufactum und die traumhaften neuen Stoffe angeschaut haben, da habe ich Euch meinen neuen Quilt gezeigt. Ein sehr schlichtes Näh-Projekt, keine hohe Schule, aber solides Handwerk. Es war einfach so, daß, ab dem ersten Moment, in dem ich dieses wunderbare Buch in der Hand gehalten habe, gedacht habe, daß ich mit dieser Stoffkollektion einen Quilt nähen möchte. Ich habe das sofort gewußt. Ich wußte nur nicht wann. Am Samstagmittag, einen Tag vor dem letzten Live, da habe ich mich spontan hingesetzt und einfach begonnen. Tatsächlich habe ich es an dem einen Abend hinbekommen, den Quilt zu nähen, nur das Binding (der Rahmen) war noch nicht fertig angenäht.
Aber ich konnte es am Sonntag zum Live-Verkauf zeigen und Ihr fandet ihn auch so schön.... Sofort kam die Idee auf, daß wir das als Projekt gemeinsam machen... und ich habe mich so darüber gefreut und gedacht, warum denn nicht? Also machen wir das jetzt. Es gibt also jetzt eine Mitnähaktion, auf englisch, unter uns Quilterinnen heißt das Sew-Along.
Wir haben ein Materialpaket im Shop dazu, das verlinke ich Dir HIER!.
Ich finde die Stoffe gerade dieser beiden Hersteller, acufactum und Westfalenstoffe, traumhaft schön, und aktuell haben wir sie in den verschiedensten Kombinationen da. Sie sind nicht nur wunderbar für den Quilt, sondern auch als frühlingshafte Tischdecken, Servietten, Kissen, Gartenkissen, für Osterdekorationen und - Geschenke undundund.
Ich nähe seit ich denken kann, habe aber im Laufe meines Lebens immer mal davon geträumt, einen Quilt zu nähen. In den 90ern war ich mit Studium, Karriere und solchen Dingen beschäftigt... im Übrigen waren die 90er in Deutschland kein Ort, an dem Quilts allgegenwärtig waren. Bei uns hat das auch nicht so eine Tradition. 2003 wurde in einem Patchworkgeschäft in Kelkheim ein Kurs dazu angeboten. Meine Kinder waren noch sehr klein, eigentlich hatte ich, da wir gerade ein Haus gekauft hatten auch keinen Cent übrig und es gab tausend Gründe, es nicht zu tun, aber es gab einen ganz wichtigen Grund, mich dort anzumelden… es zog mich dahin. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich wußte, ich MUß da hin.
"The first thing, we know about God, is, that he made Art. The first thing about people is, that we were made in the image of God."Emily P. Freeman:
Ich habe über dieses Zitat sehr lange nachgedacht, und möchte noch ergänzen, daß das Erste, was Gott schuf, ein Zuhause war. Er schuf einen Platz, an dem man leben kann. Der uns mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen, aber es sind auch einfach schöne Dinge auf der Welt. Er schuf ja einen Garten, und nicht irgendeinen, es war ein wunderschöner Garten. Ein Paradies. Und Jede-/r von uns hat das Recht, in einem warmen, gemütlichen Zuhause zu leben.
Wir alle brauchen ein Zuhause. Wie dringend, wird uns bei den aktuellen Bildern bewußt. Es ist eine furchtbare, traumatische Situation, kein Zuhause zu haben. In den letzten Tagen schaue ich unser kleines Haus mit ganz neuen Augen an.
In unserem Zuhause gehören warme, kuschelige Decken einfach dazu... nicht nur zum Schlafen. Mit unseren Quilts wird gelebt. Sie sind kleine Kunstobjekte und handwerkliche Schätze, aber Sie sind zum Leben da. Wenn ein Fleck drauf ist, landen sie in der Waschmaschine. Meine Kinder haben damit im Garten gepicknickt, Kuscheltiere und Puppen zugedeckt, die Katze und er Hund schlafen drauf und sie eignen sich hervorragend zum Höhlen bauen.
Wenn Du Deinen ersten Quilt starten möchtest, dann gibt es hier jetzt eine ganz simple Variante, eine wunderschöne Mitnähaktion. Du hast immer eine Woche Zeit, den nächsten Arbeitsschritt zu machen, diese Woche wird es zum Einstieg ganz easy. Du brauchst Grundkenntnisse an der Nähmaschine, das heißt, Du solltest eine halbwegs gerade Naht nähen können. Und wenn Du das kannst und Lust hast, hier dabeizusein, heiße ich Dich in der weltweiten Gemeinschaft der Quilter*innen sehr, sehr herzlich willkommen!
Für unseren Quilt benötigst Du unser Materialpaket, eine Bügelmöglichkeit, Schere, Stift, Garn, Steck- und/oder Sicherheitsnadeln und Handnähnadeln, und ein bißchen Tesa-Krepp oder Paketband. Das ist alles. Wollen wir starten?
Du hast bei unserem Materialpaket 2 verschiedene Stoffe, in meinem Fall Kräuterliebe und senffarben gestreift.
Es sind insgesamt 9 Streifen, wir beginnen und enden mit dem Streifenstoff. Jetzt könnte man meinen, man nimmt einfach immer abwechselnd einen der verschiedenen Streifen und näht 2 an 1, Streifen 3 dann an Streifen 1+2, dann den 4. Streifen daran usw. bis alle Streifen aneinander genäht sind. Nein, ganz so machen wir das nicht, auch wenn das nicht falsch wäre. Ach, im Übrigen… falsch ist hier das ganz falsche Wort. Ich zeige Dir meine Technik, die ich bei vielen Lehrerinnen rund um die Welt gelernt und zusammengetragen habe. Wenn Du es anders machen willst, ist das vollkommen in Ordnung.
Petra, meine Kollegin, macht auch bei diesem Projekt mit, und auch sie hatte heute morgen einen kleinen AHA-Moment, als ich Ihr meine Technik erklärt habe.
Das Grundprinzip ist, daß wir immer versuchen, daß uns Stoffstück so klein wie möglich ist. Das ist eine gute Herangehensweise, denn Du wirst merken, je größer Deine Stoffstücke sind, um so schwieriger wird das Handling.
Also starten wir, indem wir erst einmal alle Webkanten abschneiden. Dann nähen wir rechts auf rechts Streifen 1 (gestreift) an Streifen 2 (Kräuter). Wir nähen füßchenbreit, Geradstich 2,5-3 mm Länge und verriegeln am Anfang und am Ende die Naht.
Dann bügeln wir auf der Rückseite die Nahtzugaben auseinander. Wenn Du gewohnt bist, die Nahtzugaben zu einer Seite zu bügeln, kannst Du das gerne machen ich persönlich finde es nur zum Quilten später einfacher.
Wenn Du Streifen 1 und 2 verbunden hast, nähst Du jetzt hier nicht den nächsten Streifen Stoff 1 an… sondern Du machst wieder so ein Zweierpäckchen… bis Du insgesamt 3 solcher Zweierpäckchen und 1 Päckchen mit 3 Stoffen hast.
Dann verbindest du die beiden oberen Päckchen und die beiden unteren Päckchen…
Und dann verbindest Du diese beiden großen Päckchen…
Jetzt wäre der Moment, den Quilt und alle Nähte auszubügeln…
Ganz neben bei ist das Top, so nennt man die Vorderseite, jetzt fertig, und vielleicht hast Du beim Nähen der letzten Naht gespürt, daß es etwas schwieriger ist, 3 Quadratmeter Stoff zu handeln, als einen kleinen Streifen, deshalb mache ich das immer so.
Bin sehr gespannt auf Eure Bilder, gerne unter #naehzimmerquiltalong verlinken, dann freue ich mich! Oder Ihr schickt die Bilder einfach per Mail an d.supp@t-online.de .
Nächste Woche, Samstag den 19. März, geht es weiter… Da solltest Du alle verfügbaren Stecknadeln, ein bißchen Tesa-Krepp oder Paketband und jede Menge Steck- oder Sicherheitsnadeln bereithalten, was Deine Schatzkisten hergeben. Dazu brauchen wir Platz, damit wir den Quilt auf dem Fußboden ausbreiten können. Auch da werde ich wieder die Anleitung veröffentlichen und Du wirst eine Woche Zeit haben bis zum nächsten Schritt.
Viel Spaß und gutes Gelingen!
Dieser kleine Rucksack/Turnbeutel kann auch natürlich ganz ohne die Hasenöhrchen genäht werden…. Wie auch immer Du magst!
Du benötigst:
50 cm Waffelpiqué
30 cm Stoff altrosa kariert
30 cm Stoff grün gestreift
20 cm Plüsch
4 m Kordel
Ach ja, alle Angaben sind incl. Nahtzugabe…
Zuschnitt:
Futterstoff, in meinem Fall der rosa Waffelpiqué 45 cm hoch und 40 cm breit
Außenstoff unten: Zweimal 18 cm hoch und 40 cm breit, in meinem Beispiel grün gestreift
Außenstoff oben: Zweimal 29 cm hoch und 40 cm breit, in meinem Beispiel rosé kariert
Für den Tunnel: Zweimal 10 cm hoch und 40 cm breit
Zweimal die Ohren aus Baumwolle, Zweimal die Ohren aus Plüsch
Für die Riemchen unten ein Stück 6 cm x 12 cm
Ca. 4m Kordel
Für das Puschelschwänzchen schneidest Du aus dem Plüsch 2 Kreise von ca. 12,5 cm Durchmesser aus.
Alles zugeschnitten? Dann kann’s losgehen…
Wir nähen zuerst den äußeren Stoffbeutel. Dazu legen wir jeweils den unteren Außenstoff rechts-auf-rechts auf den oberen Außenstoff an de jeweils 40 cm langen Kante. Ich stecke mir das gerne mit einigen Stecknadeln, dann verrutscht da nix….
Wir nähen das füßchenbreit, vorne und hinten verriegeln wir die Naht. Dann bügeln wir die Naht auseinander.
Dann bereiten wir die Riemchen vor….
Dazu nimmst Du das Stück, das Du 6 cm auf 12 cm vorbereitet hast. Daraus machen wir jetzt eine Art Schrägband. Du faltest esüber die lange Seite links auf links über die Mitte und bügelst den Falz:
Dann faltest Du jeweils die langen, äußeren Kanten Richtung Mitte und bügelst auch diese Kanten
Dann halbierst Du das Ganze über die lange Seite, bügelst auch das…
Und nähst die offene Kante zu…
Dann schneidest Du dieses Riechen einmal in der Mitte durch…
Jetzt stellen wir die Außentasche fertig. Dazu legst Du beide Außentaschenteile rechts auf rechts und legst die gefalteten Riemchen zur Schlaufe gelegt zwischen die rechten Seiten. Ich habe einen Abstand vom Boden von ca. 4 cm gewählt. Dann nähst Du einmal eine Art „U“ rundherum, da, wo ich die Stecknadeln gesetzt habe…
Ich habe darauf geachtet, dass da, wo die Übergänge von rosa und grün sind, daß diese Stelle bei beiden Taschenteilen genau aufeinander liegt.
…. da, wo die Schlaufen eingenäht werden, nähe ich noch ein paar mal drüber, damit das Alles schöööön fest sitzt.
Die Innentasche nähen wir im Grunde genauso, allerdings lasse ich da im Boden eine Wendeöffnung von ca. einer Handbreite. Diese Stelle markiere ich immer mit einer doppelten Stecknadel….
Jetzt kommen die Öhrchen dran…. Rechts auf rechts legen, stecken, nähen, unten lassen wir frei, den Teil nähen wir nicht, das ist unsere Wendeöffnung… dann wenden….
Dann nähen wir den Puschel…
Wir legen beide Kreise rechts auf rechts und nähen den Kreis ganz rundherum, OHNE Wendeöffnung….
Dann eine Stoffseite des Puschels einschneiden, mit einem ca. 6 cm langen, geraden Schnitt.Das ist Deine Wendeöffnung, den Puschel hierüber wenden.
Jetzt stellen wir die Tunnel für den Kordelzug her. Dazu nehmen wir die stücke, die 40 auf 10 cm sind und klappen sie an den kurzen Seiten jeweils zweimal links auf links um jeweils ca. 0, 5 cm ein.
Einmal einklappen
Und noch einmal
Diese Seiten nähen wir knappkantig fest.
Jetzt legen wir die Tunnel über die lange Seite links auf links und bügeln diese Kante…
Den Innenbeutel aus Waffelpiqué wenden wir auf rechts, die schöne Seite…. Und stecken ihn in den auf immer noch auf links (die nicht so schöne Seite) gedrehten Außenbeutel…
Den Tunnel legen wir mit der offenen Seite zum oberen, offenen Beutelende. Ca. 10 cm vom äußeren Rand links und rechts platzieren wir die Ohren zwischen Außenstoff und Tunnel… die Seite, die Du nachher von den Öhrchen sehen möchtest, die Seite zeigt zum Tunnelstoff…. In meinem Fall ist das die Plüsch-Seite.
Dann nähen wir die obere Beutelkante einmal rundherum. Wenn Du Dir wegen der Platzierung von Tunnel und Ohren noch unsicher bist, dann näh` diesen Schritt einfach erst einmal mit einer sehr großen Stichlänge und überprüfe den richtigen Platz aller Teile… das macht Sinnn, denn wenn Du etwas auftrennen müßtest, könntest Du es ganz leicht tun und dann die einzelnen Elemente richtig platzieren.
Dann wenden wir das Ganze und nähen den Puschel mit einigen Stichen am äußeren Taschenbeutel fest.
Wir teilen die Kordel in 2 Stränge mit jeweils 2 Metern und ziehen mit einer Sicherheitsnadel einmal von rechts nach link und einmal von links nach rechts die Kordel durch den Tunnel. Das ist das Prinzip eines Zugbeutels…
Dann ziehen wir die Kordelenden durch die Schlaufen am unteren Ende des Beutels und verknoten diese… Tadaaa… Fertig!
Wenn man Handarbeiten liebt, hat man meistens viele Pläne... und manchmal kommt dann etwas dazwischen und dasProjekt muß ein bißchen warten. Wenn man dann wieder starten möchte, findet man die Einzelteile manchmal nicht mehr zusammen und bei mir kann ich sichergehen, daß in der Zwischenzeit die Katze mal das Ganze umsortiert hat. Eine Projekttasche ist einfach eine gute Idee, um die Einzelteile zusammenzuhalten und vor Schmutz zu schützen. Es ist halt schön, wenn man zu einem Nähtreffen fährt, und alles gut sortiert dabei hat. Und jetzt, wo Michi das Wollverliebt eröffnet, bieten sich Projekttaschen doch nun wirklich an!
Ich hatte einfach mal ein Modell genäht und auf Instagram wart Ihr völlig begeistert. Wie schön! Also schreibe ich jetzt eine Anleitung und wir werden Materialpakete packen.
Das ist unser Paula, die ist wirklich der Knaller. Anhand von dieser Projekttasche erkläre ich Dir gerne das Zuschneiden und Nähen...
Materialangabe: Du benötigst eine Nähmaschine, Garn, Schere, eine Sicherheitsnadel, einen Markierstift, ein Maßband und evtl. Rollschneider, Lineal und Schneidematte.
Das Materialpaket kannst Du komplett hier bestellen... wenn Du eine andere Farbkombination möchtest oder Fragen hast, kannst Du uns gerne unter der Mailadresse d.supp@t-online.de erreichen.
Der Zuschnitt: die Angaben hier sind inclusive der Nahtzugaben, du kannst genau so zuschneiden...
Außenstoff Baumwolle, hier der blaue Fuchs 2 Stücke in 36 cm hoch und 47 cm breit.
Der Innenstoff besteht aus 2 Stücken, die 47 cm breit und 50 cm hoch sind.
Der Tunnel besteht aus 2 Stoffstücken, die 10 cm hoch und 47 cm lang sind. In unserem Beispiel sind das die kleinen grauen Stoffstücke mit den Sternchen.
Für die Tasche, aus der Du nachher die Fächertasche innen machst, benötigst Du ein Stück vom Dry-Oilskin in 16 cm mal 47 cm und dasselbe noch einmal aus dem Fuchs-/Baumwollstoff, 16 cm hoch und 47 cm breit.
Für den Boden der Tasche außen benötigst Du zwei Stücke vom Dry- Oilskin in der Größe 16 mal 47 cm
Nähen:
Zuallererst nähst Du die beiden Teile zur Außentasche. Dazu nimmst Du jeweils ein Stück Dry-Oilskin und nähst es rechts auf rechts an das 36 x 47 cm große Teil unten an. Das machst Du mit beiden Außentaschenteilen.Danach streichst Du die Naht hinten nach links und rechts aus.

Danach schneidest Du links und rechts unten im Oilskin jeweils ein 8 cm großes Quadrat aus, das ergibt später die Tiefe in den Boden.

Bei den großen Teilen zur Innentasche machst Du dasselbe und schneidest auch links und rechts unten 8 cm große Quadrate aus.
Verarbeitungstipps zum Thema Oilskin: Dry Oilskin hat keine rechte und keine linke Seite.... es ist eine gewachste Baumwolle, aber keine Angst, unser Dry-Oilskin wird Deiner Nähmaschine nicht schaden. Es gibt von einigen Anbietern Materialien, die öliger sind, das haben Kundinnen hier berichtet, die bei anderen Anbietern etwas gekauft hatten... Dry Oilskin ist wirklich trocken. Er läßt sich mit der ganz normalen Haushaltsnähmaschine, mit der ganz normalen Universalnadel ganz wunderbar verarbeiten. Am Besten benutzt Du keine Stecknadeln, denn die Löcher bleiben nachher im Stoff zu sehen, benutze lieber Klammern. An einer Stelle bei diesem Nähprojekt geht das nicht, aber diese Löcher wirst Du nachher nicht sehen. Dry Oilskin bitte nicht bügeln, sondern mit dem Daumennagel, so als ob Du Papier scharf falzen wolltest, nachfahren.
Das Füll-Vlies schneidest Du jetzt 2 mal in der exakten Größe der Innentasche zu.
Für die Tasche mit den Innenfächern nimmst Du die beiden Teile in 16 x 47 cm vom Oilskin und von dem Baumwollstoff und legst es rechts auf rechts aneinander. Dann nähst Du an der oberen langen Kante mit einem Geradstich entlang.

Wenn Du damit fertig bist, klappst Du die beiden Stoffe links auf links aufeinander. Ich lasse oben eine kleine Minimini-Kante stehen, damit der Innenstoff noch a bisserl rausschaut und steppe das schön Ton in Ton ab.

Um die Fächertasche an der eigentlichen Innentasche zu befestigen, legst Du die Oilskin-Seite der Fächertasche rechts auf rechts auf die Innentasche. Und zwar so, daß die jetzt noch offene Kante der Fächertasche nach oben zur eigentlichen Taschen Oberkante zeigt. Du nähst an dieser offenen Kante eine gerade Linie, ungefähr 11 cm vom unteren Rand entfernt, also ca. 3 cm über den ausgeschnittenen Quadrätchen.


Jetzt klappst Du die Fächertasche an der genähten Kante nach oben und tatataaaaaaa! Die Oilskin Seite ist außen zu sehen.

Jetzt legst Du fest, wie groß Deine Fächer werden sollen und kennzeichnest das mit einem Stift... ich habe ganz vorsichtig mit einem weißen Buntstift markiert und dann später mit einem feuchten Tuch die Hilfslinien weggewischt, das hat super geklappt.

Dann nähst Du vom unteren Ende der Fächertasche zur Öffnung hin und trennst damit die einzelnenFächer von einander ab.

Es macht Sinn, die Fächertasche an der Außenkante des Innentaschenteils in der Nahtzugabe ganz knappkantig festzunähen...

Jetzt befestigen wir die beiden Innentaschenteile an dem Füllvlies. Du legst das Innentaschenteil mit der linken Seite nach unten auf das Vlies. Dann nähst Du knappkantig in der Nahtzugabe einmal mit einem Geradstich um die ganze Innentasche am Umriß entlang rundherum. Jetzt kannst Du die Innentaschenseite mit dem Stoff und dem Füllvlies wie ein Stück behandeln.

Jetzt legst Du die beiden Innentaschenteile mit dem angenähten Vlies so, daß die schönen Seiten der Stoffe sich anschauen, also rechts auf rechts. Dann nähst Du die Seitennähte und die Bodennaht zu, läßt aber oben die Taschenoberkante frei. In der Bodennaht läßt Du eine Wendeöffnung von einer guten Handbreit offensten. Vergiß nicht am Beginn und Ende dieser Nähte jeweils gut zu verriegeln. Ich markiere mir die Wendeöffnung gerne mit zwei Stecknadeln, dann weiß ich genau, wo ich aufhören muß zu nähen...

Wenn Du das genäht hast, legst Du die Seitennaht auf die Bodennaht um der Tasche Tiefe zu geben... Diese seitliche Bodennaht nähst Du dann einmal quer....

Die Außentasche nähst Du ganz genauso, nur hier muß in die Bodennaht keine Wendeöffnung...
Jetzt bereiten wir den Tunnel vor, durch den später die Kordeln laufen... Dazu nimmst Du die beiden Stücke und säumst die kurzen Seiten. Dazu klappst die kurzen Seiten einmal ca 0,8 cm links auf links ein und bügelst das fest. Danach noch einmal einklappen und diesen Saum mit einem Geradstich an allen 4 kurzen Seiten fixieren.


Dann bügelst Du die Tunnelzüge links auf links mittig über die lange Seite....

Jetzt wendest Du die Innentasche auf links, die Außentasche auf rechts. dann steckst Du die Innentasche in die Außentasche und zwischen diese beiden steckst Du an der Taschenoberkante die Tunnelzüge so mit ein, daß die offene Seite nach oben zeigt. Dann nähst Du die Taschenoberkante einmal rundherum im Kreis. Wenn Du Taschenhenkel einfügen möchtest, dann jetzt... ich habe den Lederriemen einmal durchgeschnitten und jeweils eine Hälfte an der linken und rechten Taschenseite befestigt. Die Lederriemen kommen zwischen Außen und Innenstoff, zeigen aber zum Außenstoff. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, wie die Taschenhenkel angenäht werden sollen, kannst Du die Taschenoberkante auch erst einmal mit einem sehr großen Geradstich nähen und dann schauen, ob alles an Ort und Stelle sitzt.

Das ganze Projekt wenden und die Wendeöffnung schließen. Die Kordeln werden durch den Tunnel eingezogen, und zwar mit einer Sicherheitsnadel einmal von der einen, einmal von der anderen Seite, jeweils durch beide Tunnel... ich glaube, ich mache die Tage ein kleines Video dazu, dann könnt Ihr das sehen, Grundsätzlich funktioniert jeder Zugbeutel so.
Viel Spaß mit der Projekttasche und zeige uns gerne Deine Bilder auf Instagram mit dem Hashtag #projekttaschepaula und verlinke uns unter @naehzimmermitherz
Unser Materialset kannst Du gerne hier bestellen...

Strickstoff ist ein wunderbares Material... wenn man einige grundlegende Dinge beachtet, ist das auch wirklich nicht schwer zu verarbeiten, also, traut Euch ruhig!
Ganz wichtig bei der Verarbeitung von Strickstoffen ist eine entspannte Herangehensweise. Gundula, mit der ich bei dem Design des Strickstoffes zusammengearbeitet habe, hat den schönen Satz gesagt, Strick ist kein Stahl. Das läßt sich nicht auf den Millimeter berechnen und natürlich ist in dem Material Bewegung. Das ist ja auch das Schöne, wir wollten ja auch keine Ritterrüstung nähen bzw. schmieden.
Bitte UNBEDINGT Vorwaschen, das Material läuft noch bis zu 8% ein!! Bitte ganz schonend waschen, 30 Grad, liegend trocknen, nicht in den Trockner geben und nicht dolle schleudern.
Für den Zuschnitt vielleicht vorher wirklich noch einmal mild dämpfen und ganz flach ausgebreitet hinlegen.
Markierungen mache ich immer gerne mit Frixion-Markern oder Kreide, das bietet sich hier auch an. Kleine Einschnitte an den Seiten, die sogenannten Knipse sind bei Strickstoffen definitiv keine gute Idee, das könnte sich aufribbeln.
Wenn Du Deine Stücke zuschneidest, würde ich mit einer guten Schere arbeiten.
Damit die Kanten nicht ausfransen, kannst Du entweder mit der Overlock oder Nähmaschine mit einem Zick-Zack-Stich kändeln/umranden. Noch mehr Sicherheit und Stabilität bekommst Du mit einem flexiblen Nahtband, das Du rundherum aufbügeln kannst.
Nähen kannst Du das ganze Projekt am Besten mit einer Jersey-Nadel, die ist an der Spitze abgerundet, man nennt das ballpoint. Mit bloßem Auge kannst Du das nicht sehen, aber unter einem Mikroskop.
Wenn Deine Nähmaschine oder Overlock die Möglichkeit haben, den Nähfußdruck zu verringern, dann stell`das gerne so ein.
Dieses Material läßt sich super mit Seraflex, dem elastischen Nähgarn nähen, Du brauchst keine Overlock!
Na, dann nix wie los

Du benötigst für dieses Röckchen ca. einen halben Meter Baumwoll- oder Musselinstoff und je nach Taillenumfang ein mindestens 2,5 cm breites Gummiband.
Einen klassischen Zuschnittplan gibt es nicht, aber wenn Du bspw. für Dein Kind nähst, solltest Du den Umfang der Taille gemessen haben. Ich zeige es Dir hier an einem Beispiel. In diesem Tutorial findest Du die absolute Grundidee, die Du nach Belieben verändern kannst... länger, geraffter, kürzer, Taschen draufnähen... die Variationen sind unendlich.
Ich habe kein kleines Kind mehr, also habe ich mich für das Muster an einer meiner Schneiderpuppen orientiert. Diese Puppe hat einen Hüftumfang von 50 cm, deshalb habe ich das Gummiband mit Nahtzugabe auf eine Länge von 52 cm zugeschnitten. Zum Hüftumfang einfach 2 cm dazuaddieren. Wenn Du etwas mehr Spannung auf dem Gummiband haben möchtest, kannst Du ja auch einmal mit einer großen Stichlänge ausprobieren, wie das bei Deinem Kind oder Dir sitzt. Jedes Gummiband ist ein bißchen anders, und das, was die Eine juckt und zu eng findet, das findet die Andere vielleicht genau richtig. Wenn Du ein bißchen herumprobierst, findest Du sicherlich die ideale Variante für Dich.
Wenn ich mir nicht sicher bin, wie ich etwas haben möchte und noch im Tüfteln-Modus bin, nähe ich immer mit einer großen Stichlänge, so daß ich verschiedene Varianten ausprobieren kann und immer wieder leicht auftrennen.
Dann kannst Du Dir eine Länge für Deinen Rock überlegen, die Dir gefällt. Ich fand bei meiner Pupe eine Läge von 35 cm ganz fein, dazu habe ich 5 cm Nahtzugabe gegeben, denn einmal wird der Rock am Bund angenäht und unten bekommt er einen Saum. Also kannst Du rechnen, Deine gewünschte Länge plus 5 cm.
Ich habe den Stoff für den Rock, in meinem Fall den bestickten Musselin in der gesamten Stoffbreite verwendet. Das gefiel mir von der Raffung her sehr gut, es kommt aber natürlich immer auf den Stoff an und wie Du es gerne haben möchtest. Auch hier kannst Du zuerst einmal ein bißchen Herumprobieren und evtl. an der Stoffbreite etwas wegnehmen.
Zuallererst habe ich unten einen Saum genäht, am Besten benutzt Du hierfür ein Handmaß und bügelst an einer langen Seite den Stoff ca. 1 cm in Richtung der linken Seite um. Dieses Umklappen machst Du zweimal. Ih bügele und stecke das sorgfältig mit Stecknadeln, dann wird die Naht um so einfacher gelingen. Den so entstandenen Saum nähst Du dann entweder mit einem Geradstich oder einem Zierstich fest, ich habe es hier mit einem füßchenbreiten Abstand zur unteren Kante gemacht.

Die eine lange Seite hat jetzt einen Saum, die andere lange Seite raffen wir. Dazu fädelst Du am Besten einen Faden in Kontrastfarbe ein. Jetzt mußt Du folgende Einstellungen an Deiner Nähmaschine verändern:
Die Oberfadenspannung reduzieren, in meinem Fall habe ich das von 5,5 auf 2 gemacht. Merke Dir Deine ursprüngliche Fadenspannung oder mach`ein Handyfoto von den Einstellungen an Deiner Nähmaschine, wenn Dich dieser Schritt verunsichert.
Den Beginn der Naht zum Raffen bitte nicht verriegeln. Hilfreich ist es auch, wenn Du die Fäden zu Beginn recht lang lässt, dann lässt es sich nachher gut zusammenziehen.
Jetzt stellst Du einen Geradstich ein und die größtmögliche Stichlänge, die Deine Maschine zuläßt.
Mit diesen Einstellungen nähst Du an der noch nicht bearbeiteten langen Seite füßchenbreit von Beginn bis Ende entlang. Du schneidest die Fäden am Ende auch etwas länger ab.
Dann ziehst Du jeweils an den Unterfäden, Dein Stoff wird zusammenschnurren und sich raffen. Du ziehst an beiden Seiten, von links und von rechts, und zwar so lange, bis Dein Stoffstück die Länge des Gummibandes erreicht hat.

Nun wäre ein optimaler Zeitpunkt, an Deiner Maschine wieder die ursprüngliche Fadenspannung und evtl. die Einstellungen zum Vernähen wieder einzurichten. Als nächstes werden wir mit einem ZickZackStich arbeiten.
Jetzt steckst Du das geraffte Stoffstück mit Stecknadeln rechts auf rechts an das Gummiband und nähst mit einem weiten Zickzackstich das Rockteil am Gummiband fest.

Du hast es fast geschafft. Jetzt die kurzen Seiten inclusive. dem Gummiband wieder rechts auf rechts aufeinanderlegen und mit einem Geradstich zunähen.

Fertig ist das Röckli... sobald Du die kurze Seite zugenäht hast, kann das gute Stück schon getragen werden.. du kannst nach diesem Prinzip aus praktisch jedem Stoff ein Röckchen machen, ganz nach Deinen Vorlieben!
