Letztes Jahr stolperte ich über einen Artikel, in dem es um die Schriftstellerin Jane Austen ging… und daß 2025 ihr 250. Geburtstag wäre. Es dauerte nicht lange, da hatte ich auf Pinterest eine Pinnwand mit Motiven aus ihrer Zeit und machte erste Pläne, einen Quilt dazu zu gestalten.
Bücher sind meine große Liebe neben den Stoffen und ich habe im Laufe meines Lebens das ein oder andere Buch von Ihr gelesen… und ich liebe die Filme.
Ganz besonders liebe ich Keira Knightley im Film „Stolz und Vorurteil“ … die Bilder darin sind einfach so wunderschön… die ganze Welt des ländlichen Englands, dieser feine Stil voller ledergebundener Bücher, Blumen, Kerzen, zartem Porzellan, Notenblättern, Morgennebel über einem See… hach ja.
Jane Austen wurde 1775 geboren und ist bereits 1817 gestorben. Sie wuchs im Pfarrhaus in Steventon, Hampshire auf. Die Familie war sehr gebildet und belesen und den Kindern war der freie Zugang zur Bibliothek der Eltern erlaubt. Für eine Frau ihrer Zeit erhielt die junge Jane eine sehr umfassende Ausbildung.
Mit 12 begann sie selbst eigene kleine Stücke zu schreiben. Und sie erhielt bereits zu ihren Lebzeiten Anerkennung für ihr Werk. Heute gilt sie als eine der größten englischsprachigen Autorinnen.
Die Themen ihrer Romane sind oft romantischer Natur… es geht um die Suche der Romanheldinnen nach ihrer großen Liebe. In Zeiten, in denen Frauen nicht nach Wunsch einfach einen Beruf erlernen konnten und finanziell Entscheidungsfreiheiten hatten, war Heirat oft nicht nur aus Liebe, sondern aus finanziellen oder familiären Verpflichtungen heraus zu entscheiden. Eine Liebesheirat war gesellschaftlich betrachtet nicht unbedingt das oberste Ziel.
Ich lese in ihren Büchern auch immer ein Aufbegehren gegen diese Abhängigkeitsverhältnisse, in denen Frauen nicht über ihren eigenen Weg bestimmen konnten. Ihre Figuren haben einen sehr klaren Wertekompass und entscheiden sich mutig aus ihren Gefühlen heraus. Das ist aber oft nicht so einfach, weil die Frau ja abwarten mußte, ob ein Mann sie erwählt und sich ihr erklärt. Diese passive Rolle, die der Frau hier zugedacht war, die kritisiert sie deutlich. Sie selbst hat nie geheiratet.
Ein weiteres Thema, das sich durch ihr Werk zieht, ist der Begriff von Zuhause. Ihre Romanfiguren mußten oft gezwungenermaßen ihr Zuhause verlassen und sich eine neue Bleibe suchen. Sie schätzte den Zusammenhalt in der Familie und einen Ort, an dem man leben mag, sehr hoch. Ihre Figuren sind auf der Suche nach einem Heim und der großen Liebe.
Die Zeit, in der Jane Austen lebte, war eine Epoche großer Veränderungen… neue Werkstoffe, Patente und Maschinen entstanden. Jane beschreibt in ihren Büchern eine Welt, in der die Zeit ein wenig stehenbleibt… ihre Romanfiguren machen Konversation, Scherenschnitte waren groß in Moden, sie spielen Klavier, singen, lesen und sticken. Sie hatte auch eine große Liebe zu Pferden und dem Landleben. Die Natur in England ist einfach unvergleichlich und in ihren Beschreibungen fängt sie das ein.
Als ich im Herbst das erste Mal davon hörte, daß Acufactum gemeinsam mit Andrea Flebbe und Sophia Drescher das Thema aufgreifen würden für das Sommerbuch 2025, war ich hin und weg.
Und dann sah ich die ersten Stoffe… Pferde, Disteln, feine Schriftzüge, Scherenschnitte, Vögel, Wiesenblumen… so wunderschön!
Die Kollektion ist sehr anmutig, verspielt und romantisch…Auf der Hausmesse im Januar wollte ich sie mir genau anschauen.
Ich fuhr also sehr gespannt nach Iserlohn und war begeistert.
In einem Raum waren die genähten Stücke zur neuen „Dear-Jane-Collection“ ausgestellt. Wir durften noch keine Fotos machen, aber wir durften schauen… und ganz plötzlich, als ich vor den Regalen stand, die, wie immer so liebevoll dekoriert waren, da merkte ich, daß ich tief seufzen mußte.
Die ganze Kollektion ist so zart und weich und anmutig. Das hat mich ganz tief drinnen berührt. Und die andauernde Anspannung der letzten Wochen gelöst.
Das Weltgeschehen in diesen ersten Wochen von 2025 verwirrt und erschreckt mich. Ich habe das Gefühl, mein Kopf dreht sich nur noch. Alle diese Absurditäten sind für mein armes Hirn nicht mehr zu fassen. Ich habe das Gefühl, Koordinaten, an denen ich mich mein Leben lang orientiert habe, Gewissheiten, die ich gehabt habe… Schall und Rauch. Es sind Dinge sagbar, die ich für unsagbar gehalten habe und der Boden unter meinen Füßen trägt nicht mehr.
Dieser Zustand der Verwirrung ist kein guter Ort. Ich glaube, daß Zeiten wie diese erfordern, daß wir fest auf dem Boden unserer Überzeugungen stehen. Daß unser Wertekompass ganz klar ausgrichtet ist. Daß wir nicht aufhören, an das Gute zu glauben und dafür bereit sind, etwas zu tun. Wir dürfen nicht hart und bitter werden. Wir dürfen dem Gefühl der Sinnlosigkeit und Resignation keinen Raum geben.
„Die Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben, das kann nur das Licht tun.“
Martin Luther King
Mitgefühl, Freundlichkeit, Hingabe an eine Aufgabe, Liebe, ein schönes Zuhause, für andere da zu sein, Anmut, Schönheit, Musik, Gemeinschaft, Freundschaft, Familie, Natur, Kreativität… das ist das Licht. Das sind die schönen und hellen Dinge. Und wenn wir vielleicht nicht die Menschen sind, die an den großen Entscheidungen beteiligt sind, so können wir doch immer, immer, immer diese Art von Licht scheinen lassen. Jede von uns, überall, wo wir sind.
Ich habe das so sehr gespürt, wie wichtig das Gefühl von Freude ist, dieses Umgeben-sein von Schönheit… als ich in dem liebevoll dekorierten Raum gestanden habe, mit netten Kolleginnen, feinem Essen und schönen Gesprächen… genau das brauche ich gerade. Und wenn es mir so geht, dann bin ich damit vielleicht nicht alleine.
Wir brauchen schöne Dinge… und wir haben das große Glück, sie selbst machen und gestalten zu können. Und wir haben das Glück, über unsere Freude an schönen Stoffen und am Nähen eine Gemeinschaft gefunden zu haben.
Deshalb werden wir am 20. März nachmittags von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr im Ladeli feiern. Du bist herzlich eingeladen! Es gibt Apfelpunsch und Salate, eine Mitmach-Werkstatt, zu der Du Dich nicht anmelden musst... und es gibt jede Menge schöner Dinge zu sehen, Inspirationen und Materialpakete.
Die Themen und Werte, über die Jane Austen geschrieben hat, sind heute noch genau so aktuell. Die Rechte der Frauen, der Wunsch nach einer heilen Welt… ich fühle das sehr.
Deshalb habe ich schlicht und einfach die komplette Kollektion bestellt. Diese Motive sind mir ans Herz gegangen und ich wünsche mir sehr, daß es Dir auch so geht. Ein wenig Romantik und Zartheit ist vielleicht genau das, was wir gerade brauchen.
Das Erscheinungsdatum des Buchs ist der 10. März und Du kannst das Buch und die Stoffe bereits hier vorbestellen. Ich kann’s kaum erwarten, bis sie da sind.
Ich lass` Dir hier einen Drücker da. Falls Du einen brauchst. Ansonsten hast Du einen für den Vorrat.
Es ist immer, immer, immer wieder schön, zu Acufactum nach Iserlohn zu fahren. Und das Gefühl, inmitten von diesen wunderbaren Stoffen zu stehen, mit dem netten Team und Familie Menze, alles ist so liebevoll vorbereitet und gestaltet... hach ja. Ich habe mich sehr lange drauf gefreut und die Zeit sehr genossen.
Ich habe jede Menge Fotos gemacht und wenn Du magst, machst Du es Dir jetzt gemütlich und schaust sie Dir hier an. Viel Freude dabei!
Die wunderbaren Stoffe sind bereits online und im Ladeli und wir haben ein Schaufenster damit gestaltet... also komm`gerne bei uns vorbei, wenn Du die Schönheiten anschauen magst... und wie immer gibt es jede Menge Kombi-Stoffe!
Hier geht`s zu den Stoffschätzen KLICK!!!!

Bereits Anfang 2024 hatte ich bei der Hausmesse von Acufactum die stoffbezogenen Lampenschirme gesehen und fand sie sehr süss… ganz zu Beginn des Ladelis, noch in Ebersheim, hatte ich ein Kreativ-Set gekauft um in der Mitte des Raumes so einen stoff-überzogenen Lampenschirm zu haben, und das war DER Blickfang!
Dieser ältere Lampenschirm war aber eine ziemliche Wurschtelei, mit Kleber und Klebespray und dauernd hatte ich eine Hand zu wenig… ich wollte das nicht zwingend wiederholen. Aber ich fand die sehr schön, die Lampenschirme.
Dann fuhren wir auf unser Retreat und was soll ich Euch sagen… prompt brachte eine Teilnehmerin einen schlichten Lampenschirm vom Möbelschweden mit, mit einer Anleitung aus dem Internet, die auch eine Klebe-Aktion vorschlug. Schwarmwissen und kollektives Nachdenken bringen uns ja oft am Weitesten und so kamen wir alle gemeinsam zu dem Schluß, daß ein Überzug, der nicht festgeklebt wird und so jederzeit austauschbar ist, die beste Idee wäre. Wir tüftelten ein bißchen herum und am Ende stand ein feiner Lampenschirm während unserer gemeinsamen Tage auf dem Tisch.
Ich wollte unbedingt auch so welche machen und habe es dann schlicht und einfach vergessen, bis ich jetzt im Januar wieder auf der Hausmesse von Acufactum die Lampenschirme mit den neuen Stoffen gesehen habe.
Unsere Baumwollstoffe eignen sich perfekt dafür und hier findest Du unsere Lieblingsstoffe von Acufactum und Westfalenstoffe… ich könnte mir auch Verzierungen mit den tollen Webbändern von Acufactum vorstellen.
Freitags Hausmesse, Samstag zum Möbelschweden, und weil es so schön war habe ich 4 kleine Lampenschirme mit Fuß, 2 mittelgroße und 2 große Lampenschirme mitgenommen… für Laden und Schaufenster kann man ja nie genug haben! Das Modell heißt Ringsta und ist sehr einfach zusammenzusetzen.
Achtung: das Modell ist nicht grundsätzlich dafür gedacht, mit Stoff überzogen zu werden. Aber mit einer LED-Lampe, die keine Hitze entwickelt, dürfte das Risiko überschaubar sein. Trotzdem hier der Warnhinweis.
Ich habe mit dem kleinsten Lampenschirm begonnen, um erst einmal ein Gefühl zu bekommen.
Zuschnitt:
Du benötigst die Höhe Deines Lampenschirms und den exakten Umfang. Beides habe ich mit einem Maßband ausgemessen.
Mein kleiner Lampenschirm war 15 cm hoch und hatte einen Umfang von genau 60 cm. Zur Höhe habe ich 4 cm addiert und zur Länge 2 cm, so daß mein Zuschnitt 19 cm auf 62 cm war.
Diese Formel habe ich auf alle Größen genau so angewendet:
Höhe in cm plus 4 cm
Umfang in cm plus 2 cm
Vorbereitung:
Auf der langen Seite des Stoffes habe ich mit einem hitzelöslichen Markierstift eine Linie im Abstand von 2 cm zum äußeren Rand gezogen. Dafür hatte ich ein 60 cm langes Lineal, das wir auch im Laden verkaufen… ich lieb` das sehr!
An dieser Markierung habe ich den Stoff links-auf-links umgefaltet, mit den Fingernägeln wie beim Papier falten alles festgestrichen. Danach habe ich es an die beiden Seiten an dieser Kante gebügelt.
Jetzt habe ich die noch offene Kante so in die entstandene Falte eingeschoben, daß der Saum am Ende eine Höhe von 1 cm hatte. Das habe ich auch wieder mit den Fingernägeln festgestrichen, gebügelt und dann mit Stoffklammern fixiert. Natürlich kannst Du das auch mit Stecknadeln machen.
Diese Kante habe ich festgenäht und zwar so, daß meine Naht knapp an der Kante des Saums entlang liegt.
Wenn das auf beiden langen Seiten erledigt ist, legst Du die kurzen Enden bündig rechts auf rechts aufeinander und ziehst wieder mit dem hitzelöslichen Markierstift eine Linie 1 cm vom Rand entfernt.
Auf dieser Linie wird jetzt exakt genäht und das Ganze zum Ring geschlossen. Danach habe ich die Nahtzugabe auseinander gebügelt.
Jetzt wird der Ring nur noch gewendet und über den Lampenschirm-Rohling gezogen. Die Naht des genähten Schirms habe ich über die Naht des Ringsta-Schirms gelegt. Das ist ein bißchen Gezuppel, weil der Überzug ja fest sitzen soll.
Ganz viel Freude mit Deinen Lampenschirmen, wie immer freue ich mich über Fotos!
Wenn die Welt so schwer zu ertragen ist, wenn das Böse so laut poltert, schreit und Deine Aufmerksamkeit verlangt… wenn Du diesem Tumult dann Deine Aufmerksamkeit schenkst, die Unruhe bei Dir landet… dann, dann hat das Böse gewonnen.
Aber erst dann. Und es ist ja so leicht, sich in diesen Irrsinn hineinziehen zu lassen, nicht wegschauen zu können, Nackenschmerzen vom Kopfschütteln zu bekommen.
Ich bin voller Bewunderung für die Bischöfin, die Trump und seinem Gefolge gestern, bei der Amtsübernahme in die Augen geschaut hat, und ihn daran erinnert hat, was seine Aufgabe wäre. Die Pausen in ihrer Rede bewußt gesetzt hat, um ihren Worten Raum zu geben. Die gesagt hat, daß viele Menschen gerade Angst haben. Das hat sie hervorragend gemacht.
Eine starke, moderne Gesellschaft, wie ich sie mir wünsche und vorstelle, hat den Schutz des Schwächeren als oberstes Gebot. In der Gesellschaft, von der ich träume, steht das Wohlbefinden der Bürger eines Landes im Mittelpunkt. Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Universitäten haben Priorität. Eine Wirtschaft, die zukunftsorientiert denkt, Müll und Abgase bereits bei der Produktion vermeidet, eine Wirtschaft, die nicht auf einen verrückten Über-Konsum von Billigwaren aufbaut, sondern ressourcenschonend Qualitätsprodukte produziert. Und die Wirtschaft soll den Menschen dienen, nicht umgekehrt.
Ich habe jahrelang in einer Bank gearbeitet. Das oberste Ziel in der Vermögensanlage-Abteilung ist immer - ganz automatisch - Steuern zu sparen. Warum eigentlich? Ich habe das nie verstanden. Wenn Du gutes Geld verdient hast, dann trag` auch Deinen Teil dazu bei, daß es der Gesellschaft und Infrastruktur, die Dir das ermöglicht hat, gut geht.
Der Witz an der Sache ist ja, daß, sobald man bestimmte Einkommensgrenzen überschreitet, dann wird es recht einfach mit dem Steuern sparen. Aber erst dann. Bedeutet, daß die normalen und durchschnittlichen Einkommen die Haupt-Steuerlast tragen… nicht die, die wirklich und ernsthaft Geld haben… diese Gruppe hat sehr viele Möglichkeiten, ums Steuern-zahlen drumherum zu kommen.. Ich habe mich immer gefragt, warum. Weil ich finde, daß wir alle zum Gemeinwohl beitragen müssen.
Und überhaupt, wer sind denn die Leistungsträger eines Landes? Die CEOs? Oder diejenigen, die sich in den Kitas von kleinen Schnupfnasen anniesen lassen und Äpfelchen schnippeln oder den Kranken die Hände halten? Die Sozialarbeiter, die sich in der Kälte und Hitze um Obdachlose kümmern? In einem Interview mit Frau Miosga hat Herr Merz die Menschen als Leistungsträger bezeichnet, die 12.500 brutto verdienen… ach so? Ich sehe das anders. In der Bank haben so viele Menschen so viel Geld verdient, die ehrlich gesagt nicht allzuviel geleistet haben. Ich war dabei, ich habe es gesehen. Meinen Respekt haben die Menschen, die sich einsetzen, nicht die aufgeblasenen Spesen-Ritter.
Wenn man die alten Philosophen liest, dann war die Welt auch vor 2000 Jahren nicht gerecht. Und ich persönlich habe gerade auch nicht die Möglichkeit, der Politik meine ganz persönliche Meinung zu geigen.
Aber ich glaube fest daran, daß wenn der Sturm ordentlich wütet, daß es dann um so wichtiger ist, daß wir in unserer Mitte sind. Mit einem klaren Wertekompass. Daß wir an unserem Platz in dieser Gesellschaft, in der Familie, im Freundeskreis unsere Aufgabe gut erledigen.
Es ist so wichtig wie nie, einen klaren Kopf zu bewahren. Sich nicht in diesen Irrsinn hineinziehen zu lassen. Ich blende die Welt nicht aus, aber ich begrenze den Zugang.
Was wir tun können? Das Ganze für uns gegenseitig irgendwie abpolstern. Wir werden uns öfter mal drücken, wir werden uns treffen und gemeinsam nähen und lachen. Wir werden unseren Konsum sehr kritisch überdenken und wir werden Kunst machen. Singen, lesen, schreiben, malen, nähen… was auch immer. Und wir werden Kunst und Handwerkskunst kaufen, um die Kreativen zu unterstützen. Wir werden unsere FreundInnen zu einem guten Essen einladen, wir werden mehr zusammensitzen, wir werden lachen, wir werden uns trösten. Wir im Speziellen werden gemeinsam im Ladeli schöne Dinge gestalten, wir werden weiter Neues lernen und uns an schönen Materialien erfreuen. Wir werden aufeinander achten und dafür sorgen, daß es uns selbst und den Menschen um uns herum gut geht. Wenn Jeder von uns das in seiner kleinen Welt tut, dann ist schon für Viele gesorgt. Wir werden uns nicht davon ablenken lassen, sondern weiter unsere Arbeit gut machen.
Ich habe in den letzten Jahren gelernt, wie wichtig und erholsam Schönheit ist. Schöne Dinge tun uns gut. Ich möchte gerne schöne Dinge gestalten und zeigen. Damit wir uns alle daran freuen können.
Wir werden hinsehen, aber uns nicht hineinziehen lassen. Wir werden unsere Meinung äußern, aber nicht mit Idioten sinnlos diskutieren. Wir werden unseren Wertekompass nicht verlieren. Der ist wichtig.
Was dieses ganze Geschrei möchte, ist, uns abzulenken von den wirklichen Problemen. Die Mieten sind hoch, die Bildungsgerechtigkeit niedrig. Die Liste der Probleme, die dieses Land hat, ist sehr, sehr lang. Und manche wollen uns weismachen, daß bspw. die Gendersternchen das Problem sind. Weil wir dann nicht über die echten Probleme reden. Die sind auch echt nicht leicht anzupacken. Das habe ich verstanden, aber genau das müßten wir.
Es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Zusammenhänge. Aber komplexe Zusammenhänge lassen sich so schwer verkaufen und erklären. Viel einfacher ist es, sich einen Sündenbock zu suchen und auf den einzuprügeln. Hatten wir schonmal, in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts.
„Wokeness“ ist in manchen Kreisen zum Schimpfwort geworden, es wird sehr verächtlich verwendet. „Woke“ heißt einfach wach, und manche würden uns gerne von den wirklichen Problemen ablenken, die hätten uns sehr gerne im Halbschlaf.
Ich werde wach sein. Ich werde genau hinschauen, was passiert. In meiner kleinen Welt, werde ich tun, was ich kann, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wenn das JedeR von uns tut, ist schon ganz viel gewonnen.
Ein Stoffvorrat, der Dich glücklich macht, ist etwas Feines.
Zuallerallerallererst ist das Entscheidende, daß Du Deine Stoffe magst. Was Du magst, ist richtig und gut. Dieser Blogbeitrag soll eine Anregung, ein Gedanken-Anstoß sein… sonst nix.
Der Grundgedanke ist, daß Du die KuratorIn Deines eigenen StoffVorrates bist und daß Dir das Ganze Spaß machen soll. Man kann zu diesem Thema ganze bücher schreiben... aber ich wollte auf den Punkt eingehen, daß man eben nicht nur Motiv-/Printstoffe kaufen sollte, sonst kommt man schnell an den Punkt, daß man nicht allzuviel damit anfangen kann... es braucht eben icht nur Prints, sondern auch Begleitstoffe... und die werden oft übersehen, sind ja auch nicht so spektakulär... und das Ganze ist ja auch ein Prozess, man bekommt nach und nach ein immer besseres Gefühl für die eigene Ästhetik.
Ein guter Start sind Pre-Cuts (der Begriff ist in diesem Blogbeitrag erklärt... KLICK). Da passen auf jeden Fall und garantiert alle Stoffe zueinander.
Fertig zusammengestellte Packerl, wie wir sie im Ladeli anbieten sind auch ein guter Anfang.
Oft sieht man ja einen Quilt und denkt sich… wie wunderschön sind die Stoffe zusammengestellt? Und wie kriegt man das hin? Wie kann man das Erlernen?
zu Beginn ist es eine Idee, ein Farbschema, das Dir gefällt schlicht und einfach zu imitieren. Das kann auch die Farbkombi auf einr Einkaufstüte sein... oder ein Schaufenster, n dem Du vorbeiläufst und da Dich inspiriert. Damit meine ich nicht eine reine Kopie, aber wenn Du etwas siehst, das Dir gefällt und Du arbeitest aus der Inspiration durch Irgendjemanden, dann finde ich das total in Ordnung. Viele große Künstler arbeiten die Projekte ihrer Idole nach und entwickeln daraus mit der Zeit ihren eigenen Stil… wichtig und unabdingbar ist aber, daß man die Quelle der Inspiration nennt und sich dessen bewußt ist. Und in den meisten Fällen passiert es ja dann sowieso, daß man denkt, ach, aber das hier könnte ich doch anders machen…
Aber grundsätzlich gibt es ein paar Ideen, die wir im Hinterkopf behalten können, wenn wir daran denken, einen Stoffvorrat aufzubauen… dazu gehören verschiedene Stofftypen. Und ich will das gar nicht als starres Regelwerk verstanden wissen, sondern einfach als Idee, wie man einen fein kuratierten Stoffvorrat zusammenstellen kann. Das ist ja gerade das Schöne, geliebte Schätze aus dem Regal zu nehmen und im Stoffladen noch etwas Hübsches dazu zu legen und ein Projekt zu planen… dieses Gefühl, wenn Du am Wochenende in diesem wunderbaren Internetz eine zauberhafte Idee findest und direkt starten kannst, weil Du Stoffe hast, die Du zusammenstellen kannst…Unbezahlbar!
Wenn Du Lust hast, kannst Du Dich auch ein wenig mit dem Goetheschen Farbkreis und Farbtheorie beschäftigen… ich habe verstanden, daß das, was meine Kunstlehrerin versucht hat, uns beizubringen, definitiv einen praktischen, anwendbaren Nutzen hat. ABER… ich finde, daß das Allerwichtigste ist, daß Du Farben wählst, die Du magst, die Dir Freude machen, die sich für Dich gut anfühlen und die Dich anstrahlen. Manchmal wird es allerdings auch dann richtig interessant, wenn man die gewohnten Pfade mal verlässt und Farben ausprobiert, mit denen man sich sonst nie beschäftigt hat. Jo Avery erwähnte einmal, daß Limone für sie eine Farbe sei, die man wie weiß und schwarz überall dazu kombinieren könne… das mußte ich direkt ausprobieren und was soll ich sagen… spannende Erkenntnis!
Grundsätzlich kann man beim Aufbau eines Stoffvorrats in Solids, Prints, Blendern and low volumes denken und planen. Wir kuratieren für das Ladeli die Stoffpakete, die sogenannten Bundles so, daß das eine ausgewogene Mischung ergibt. Es gibt aber auch spannende KünstlerInnen wie Carolina Oneto, die fast ausschließlich mit Unis oder Solids, den einfarbigen Stoffen arbeitet. Und auch das ist ja ein Stilmittel.
Die Solids geben den Ton vor und sind schon ein Muß… einfach, weil ich entweder eine sanfte oder bspw. eine knallige Richtung vorgeben kann. Es gibt natürlich auch Quilts, die nur aus Prints bestehen, und dieser bunte, wilde Look, den man im Englischen auch scrappy nennt, hat ja auch etwas für sich. Du bist der Boss Deines Quiltprojektes und Du machst das wie Du magst. Manchmal kann es aber gerade zu Beginn hilfreich sein, daran zu denken, nicht nur die auffälligen Prints zu kaufen, die ganz laut „Nimm-mich-mit“ rufen. Es kann sinnvoll sein, zuerst einen Print-Stoff auszusuchen und mit den darin vorhandenen Farben die Unis auszuwählen… witziger Nebeneffekt… die Farben, die Du aus Deinem Print mit den Solids kombinierst, diese Farben werden im Print betont. Das bringt ja auch den ganzen Grundton des Quilts zur Geltung… von daher haben die Solids eine außerordentliche Bedeutung!
Wichtiger Nebensatz: Bei den Prints macht es Sinn, auf die Größe der Prints zu achten und kleine und große Prints zu mixen… das gibt eine interessante Abwechslung!
Eine gute Idee ist es, klein mit einigen Fat-Quartern zu starten. Das ist ein klassisches Maß von 45 auf 55 cm, das Du oft als Zuschnitt in einem Shop bekommst… das ist ein guter Anfang. Damit kannst Du starten, Deine Farbpalette zusammenzustellen. Und es ist auch eine gute Idee, damit einfach ein bißchen zu spielen… gerade an einer so schönen Fat-Quarter-Auswahl wie in unserem Laden läßt sich sehr schön an der eigenen Ästhetik arbeiten!

Fix und fertig kuratierte Bundle vom Hersteller sind natürlich auch eine feine Sache. Da wird eine komplette Serie benutzt und alles wird zu allem passen. Diese Bundle haben oft auch einen instinktiven „Will-ich-sofort-haben-Effekt“… und dann hat man auch eine Geling-Garantie, dass das ein stimmiges Gesamtbild ergibt und alles zusammenpasst. Ich mag das auch sehr gerne… aber irgendwie macht es ja auch Spaß, den eigenen Stil zu finden und eigene Bundle zusammenzustellen. Ich kenne das auch, dieses Gefühl, wenn so ein fix-und-fertig-Bundle in die Tüte hüpfen möchte.

Alsooooo… mit einem Stapel Prints, einem Stapel Unis/Solids sind wir schon mal gut versorgt, wenn wir anfangen möchten, Projekte nachzuarbeiten und uns ganz spontan die Muse oder ein Pinterest-Pin küsst.
Low Volumes sind ein sehr, sehr feines Design-Element. Low Volumes sind Stoffe, die eine leise Lautstärke haben, frei übersetzt. Das sind Hintergrundstoffe, die aber auch eine eigene Bühne haben können. Ein gutes Beispiel ist dieser Quilt:

Durch die sehr feine Maserung sehen die Stoffe fast aus wie ein helles grau oder in gebrochenes weiß, aber das sind sie nicht. Sie haben einfach ein feines Muster und durch die unterschiedlichen Schattierungen wirkt das sehr interessant. Wir haben eine hübsche Auswahl an Low-Volume-Stoffen immer vorrätig und wir haben auch Fat-Quarter und Fat-Quarter-Bundle zu diesem Thema. Das gibt dem Hintergrund einfach nochmal eine ganz neue Optik und macht den Quilt interessanter… man möchte eine ganze Weile hinschauen und die unterschiedlichen Hintergründe inspizieren.

Noch ein Wort zu den Blendern… Blender sind, genau wie der Name sagt, Stoffe, die etwas vortäuschen. Batiks und kleingemusterte, farbige Stoffe, die mit ein bißchen Abstand fast wie ein unifarbener Stoff aussehen.
Es kann losgehen! Und ich finde, die aller-allerwichtigste Sache ist, daß Dein Stoffvorrat Dir Freude macht und nach und nach immer mehr Deinen ganz persönlichen Stil widerspiegelt.
This is me
Vor 2 Wochen hat es mich gepackt… ich habe die neuen Tildas im Ladeli gehabt und habe so aus Jux einfach mal angefangen, ein paar fat-quarter zu kombinieren…und plötzlich hatte ich so eine schöne Farbkombination auf der Hand…ich hing am Haken und es gab kein Zurück mehr.

Das war absolut unvernünftig. Eigentlich hätte ich zu diesem Zeitpunkt drölfzig Millionen andere Nähprojekte machen sollen… Vorbereitungen für Kurse, Anleitungen fertig fotografieren usw.
Und von manchen der Stoffe, die ich da in der Hand hielt, gab es nur noch Mini-Reste. Das ist als Stofladen-Inhaberin nicht so schlau, damit ein großes Projekt zu nähen… weil ja dann im Normalfall die Anfragen kommen, daß Jemand GENAU diesen Quilt nachnähen mag… und das verstehe ich total! Na klar, wenn ich etwas direkt vor Augen habe, dann möchte ich das vielleicht auch haben, und ich kenne das auch von mir, wenn ich bspw. auf Messen einkaufe oder das Genähte von KollegInnen sehe… ich will das dann auch genau so.
Aber dieses Stoffbündel in meiner Hand wollte genäht werden. Und ich spürte etwas, was ich ein bißchen verloren habe… ich wollte das nur für mich, ganz für mich, so wie es mir gefällt nähen.
Ich mochte die Stoffe so sehr, das waren meine Lieblings-Tilda-Liberty-Westfalenstoffe, das war so sehr und so ganz genau meins… und auch wenn es ein bisserl unvernünftig war, weil es eben ein paar Stoffe nicht mehr genau so geben würde, den wollte ich machen, das war so sehr ICH!
Kennst Du das, daß man im Alltag manchmal sich selbst ein wenig aus den Augen verliert? Ich bin halt so mit dem Ladeli verwachsen, daß ich oft eher aus Laden-Inhaberinnen-Sicht denke. Ist ja nicht verkehrt, aber es war einfach Zeit für einen Quilt ganz und nur für mich.
Mir ist das in diesem Jahr schon auf der Messe in Köln durch den Kopf gegangen… ich kriege ja auch mit, was gerade in dieser Stoffwelt en vogue ist. Und dieses Mal gab es bei einigen Stoff-Lieferanten bereits komplett fertig vorgefertigte Quilt-Pakete, und dann nähen Hunderte Menschen das Gleiche. Oder es gibt die/den DesignerIN, und das ist dann der neue Renner… und alle kaufen es. Ich denke mir dann auch so meinen Teil, wenn ich dann ein paar Wochen später in Stoffgeschäften, die sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, genau diese eine Trend-Serie sehe… das ist nicht authentisch, das kommt nicht von Herzen, da geht es nur ums Verkaufen. Und von diesen Serien hat mir Keine so wirklich gefallen, daß ich sie fürs Ladeli bestellt hätte… und wenn ein Stoff nur so ein „Ich-weiß-nicht-genau-Gefühl auslöst, dann ist es nicht meiner.
So wollte und will ich kein Unternehmen führen. Das, was in meinem Ladeli im Regal steht, das liebe ich. Dazu habe ich mir Gedanken gemacht, das paßt ins Gesamtkonzept und ich stehe zu 100% dahinter. Die Motive von Liberty und Westfalenstoffe gibt es zum Teil seit über 100 Jahren und diese Klassiker sind in ihrer Zeitlosigkeit das Nachhaltigste und Schönste… da kommt kein Trendstoff mit. Und ich ermutige jede KundIn, genau das auszusuchen und zusammenzustellen, was ihr gefällt. Nur dann wird es doch am Ende da eigene Projekt. Ich freue mich, wenn meine Anregungen aufgegriffen werden und natürlich sollten unsere Stoffpakete inspirieren… aber ich möchte etwas anbieten, das es so nur bei uns gibt. Es soll doch etwas Besonderes sein, Mainstream gibt es genug.
Als ich also dieses Stoffbündel in der Hand hatte, für das ich gerade wirklich keine Zeit hatte, und das aus betriebswirtschaftlicher Sicht mal echt überhaupt keinen Sinn machte, da blieb nur Eines… ich MUSSTE diesen Quilt nähen. Ich stellte mir im Ladeli an diesem Samstag alles zusammen, fuhr nach Hause und ehrlicherweise war ich platt wie eine Flunder, ich war einfach müde. Lange Woche, die Fahrt in die Schweiz mit 2 Tagen meeeega viel Input… (Danke, Iva) und mein Hirn war voll, weil wir diesen Monat noch Silberhochzeit haben würden undundund…
Zuhause lockte die Couch, aber ich dachte… komm`, eine halbe Stunde kannst Du ja mal starten. 4 Stunden später, ich war völlig abgetaucht mit Rollschneider, Nähmaschinen-Geratter und einem Podcast, kam mein Mann in mein Dachzimmer und fragte, wann ich das letzte Mal etwas getrunken hatte. Man ahnt es schon, das war zu diesem Zeitpunkt 4 Stunden her, ich war auf meiner Wolke gewesen und hatte vollkommen die Zeit vergessen.
Am nächsten Tag, dem Sonntag, stellte ich den Quilt fertig und ich habe ihn sofort geliebt. Für den Montag hatte ich ein Insta-Live angesetzt, und ich hatte den Quilt ja nicht geplant… aber das paßte dann ganz perfekt und ich konnte ihn präsentieren.

Ihr mochtet ihn sofort. Und Ihr habt so viele Materialpakete dafür bestellt, danke dafür! Und weil wir sehr schnell nicht mehr meine Original-Stoffe hatten, mußten wir hier austauschen und da verändern und so sind ganz individuelle Pakete entstanden.

Nach dem Insta-Live war das nächste Highlight meines Junis unsere Silberhochzeit.

Und dann hatte ich ein Wochenende in den Bergen gebucht, bei Esther von @ourlifeinthealps. Ein Foto-Retreat auf einer Almhütte… etwas abgelegen, nur zu Fuß erreichbar.

In der Ausschreibung hatte Esther geschrieben, daß wir versuchen würden, noch mehr den eigenen Stil zu finden.. oh, und das traf einen Nerv bei mir. Ich glaube, ich habe einen ruhigen Moment gesucht, um mal in Ruhe darüber nachzudenken, was ich eigentlich WIRKLICH will.
Ich habe das Ladeli jetzt ziemlich genau vor 9 Jahren eröffnet und habe immer weiter daran gearbeitet. Das war auch eine Menge Arbeit, und da ist ja auch meine Familie, die Kinder werden größer, Dinge verändern sich und auch der Gedanke, daß ich jetzt 25 Jahre mit meinem Mann verheiratet bin… es war mal Zeit für eine Bilanz und vielleicht auch neue Wege. Da ist eben auch viel Alltag und viel Kümmern um Andere in meinem Leben. Ich wollte einen Schritt zurücktreten, und mal wieder in Ruhe mich selbst spüren. Und meinen eigenen Gedanken ganz in Ruhe zu hören. Das ist nicht so einfach mit der Inspiration… der Alltag ist manchmal so laut, und dann kann man die kleinen, feinen, zarten Gedanken nicht so gut hören, die gehen dann im allgemeinen Steuerabgabetermin-und-ein-Marder-hat-sich-durch-die Ölleitung-geknabbert-und-was-haben-wir-eigentlich-zum-Essen-da-Gewurschtel unter.
Als ich in Steckborn in der Schweiz bei den Kursen von Iva Steiner bei Bernina war, habe ich in dem Hotel ganz mies geschlafen. Passiert mir sonst nie, schlafen kann ich prima. Ich erzählte am nächsten Tag Iva davon, und sie meinte, sie reist nie ohne ihre Quilts… Ach so. Da hätte ich ja auch mal drauf kommen können.
Als also der Retreat-Termin nahte, stand die Entscheidung… ich wollte meinen Quilt bei diesem Event als Foto-Motiv mitnehmen und ich würde auf dem Berg darunter schlafen. Das hieß auch, daß ich den Quilt zusätzlich zu meinem kompletten Gepäck auf diesen Berg schleppen mußte.
Dieses Wochenende war dann so, so, so viel schöner, als ich mir das je hätte vorstellen können. Das war ein toller Haufen Frauen, jede Einzelne habe ich so lieb gewonnen. Und ich will gar nicht so viel Erzählen, mir fehlen eh die Worte… ich zeige Euch hier die Bilder, die Esther @ourlifeinthealps und Mirijam @frauhollefotografie gemacht haben und die ich freundlicherweise hier nutzen darf.
Dieser liebevolle Umgang miteinander, und daß sich alle so viele Gedanken gemacht haben, wie man den Quilt gut zeigen und fotografieren könnte…. Das war so toll.
Und am Samstagabend, als wir ein gemeinsames Shooting geplant haben, da entwickelte sich aus dieser Gruppe heraus so eine Dynamik, da lag einfach Magie in der Luft. Ein Gewitter hing in der Luft, diese Bergwiese roch so würzig, alle haben gelacht und sich gedrückt und Bilder voneinander gemacht, Ideen gemeinsam entwickelt… und weil wir uns alle so mögen, haben wir uns getraut, uns zu zeigen. In aller Verletzlichkeit und Ehrlichkeit.
Und plötzlich wußte ich wieder ganz genau, warum ich einen schlichten und einfachen Quilt so liebe, und was mich wirklich ausmacht…
Ich liebe Schönheit.
Ich liebe Farben.
Ich liebe Dinge, die mit Liebe und Freude von Hand gemacht werden.
Ich liebe es, daß dieser Quilt noch meine Urenkel wärmen wird.
Ich liebe es, daß dieser Quilt an diesem Abend diese wunderbaren Frauen gewärmt hat.
Ich liebe es, wie Nina und Ini auf dem Quilt herumgehüpft sind, weil wir alle so übermütig und fröhlich waren und so herrlichen Quatsch gemacht haben…
Das ist ein Stück fürs Leben… zum Damit-Leben gemacht, nicht nur zum Schauen. Kann man waschen, los geht’s.
Ich habe mich an diesem Abend auf dieser Bergwiese so wohl und so frei gefühlt… ich stehe nicht so gerne vor der Kamera, aber an einem bestimmten Punkt habe ich Esther gebeten, ein Bild von mir zu machen, ich wollte den Moment festgehalten haben. Und Danke, Danke, Danke für diese Bilder von mir.
Mir ist in dem Moment klar geworden, daß dieser Quilt und ich zusammengehören. Das ist meiner und das ist so ganz meiner. This is me habe ich ihn genannt und das ist so.
Wir sind so oft kritisch mit uns selbst und sehen immer nur, was wir alles noch nicht geschafft haben. Ich kann das richtig gut, mir das ganz genau aufzählen.
Aber in diesem Moment, mit den nackten Füßen auf dieser Bergwiese, im Kreis dieser wunderbaren Frauen, mit diesen mächtigen Bergen um uns herum, in dieser unglaublichen Kulisse, da hatte ich dieses Gefühl ganz stark. Da habe ich mich gespürt und war ganz bei mir.
Das bin ich. So bin ich. Das macht mich aus und ich habe mich für ein Leben entschieden, in dem meine Familie und die Menschen, die ich mag, das Allerallerwichtigste sind. Ich liebe und suche die schönen Dinge im Leben. Ich lerne gerne und ich liebe es dieses Wissen weiterzugeben. Ich liebe es, in meinen Kursen, Workshops und Retreats, Menschen miteinander zu verbinden.
Ich habe das so gespürt, und ich habe verstanden, daß mich das ausmacht. Und daß es gut ist, daß ich in meinem Business mir selber treu bleibe. Und dass es wichtig ist, daß ich immer mal wieder einen Schritt zurücktrete und genau hinspüre, wo gerade der Weg hingeht.
Ich sehe meine Kinder größer werden und vielleicht wird irgendwann ein Enkelkind von mir eines meiner Urenkelkinder mit einem Quilt von mir zudecken.Vielleicht sagt das Enkelkind dann zum Urenkelkind:“ diesen Quilt hat Deine Uroma gemacht und ich habe schon als Kind damit gespielt“.
Und ein Teil von mir wird bei all` meinen Kindern und deren Kindern und deren Kindern sein. Im Herzen sowieso immer, aber so ist ein Stück, das ich in der Hand hatte, bei kommenden Generationen. Und ich kann sie durch die Zeit umarmen und wärmen, wenn ich schon lange nicht mehr da bin.
Die Suche nach Schönheit, die Verbindung durch die Zeit, die Verbundenheit mit den Generationen vor uns und nach uns… und diese Verbindung unter uns Frauen, die wir gemeinsam unsere Erfahrungen teilen, das ist so wertvoll.
Dieses Echte und Wahrhaftige, das habe ich da oben gespürt, so bin ich und dabei will ich bleiben. Ich habe mich da so wild und frei gefühlt, man ist da halt dem Himmel so nah und dann fällt es ein bißchen leichter, daran zu glauben, daß da etwas ist, das uns lenkt.
Das authentische Selbst ist eine Errungenschaft. Wir sind wir selbst als Kinder und dann beginnen wir uns, nach gesellschaftlichen Normen zu richten und passen uns an. Sich selbst wieder zu finden, zu spüren, was man liebt und das dann auch zu tun, das ist der Weg, der sich gut anfühlt.
Und deshalb muß mein Quilt auch genau so aussehen. Weil das ist meiner. Und das soll Kunst am Ende sein, daß sie Dir hilft, DICH zu zeigen. Genau so, wie Du bist. Und wenn der liebe Gott es gut mit dir meint, dann findest Du noch ein paar Menschen, die das genau so mit Dir fühlen und sich mit Dir freuen.
Danke, Esther @ourlifeinthealps und Mirijam @frauhollefotografie für die Fotos. Danke von Herzen.
Danke an Mirijam, Esther, Belinda, Aileen, Ini und Nina, Ihr seid Geschenke.


















Hallo 2024… ich freu` mich auf Dich!
Und ich freu` mich auf DICH. Auf Dich, weil Du das hier liest. Weil Du hier bist, hier im Nähzimmer. Wo wir miteinander verbunden sind, virtuell oder in „echt“, aber immer von Herzen. Fäden verbinden Stoffe und halten das Ganze zusammen … und die letzten Jahre haben gezeigt, daß die Nähzimmer-Herzchen auch zusammenhalten.
Danke aus tiefstem Herzen!
Auf instagram wird oft der Begriff #smallbusiness benutzt. #supportsmallbusiness ist das Schlagwort, smallbusinessowner nennen sich die InhaberInnen.
Ich finde, es trifft den Kern nicht. Mir ist schon klar, daß ich kein DAX-Unternehmen führe.
Aber es ist keine kleine Sache, mit meinen eigenen Ideen und meinem eigenen Geschäft meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Unabhängig von irgendwelchen Vorgesetzten, irgendwelcher Firmenpolitik und Konzepten, die andere erstellen.
Ich habe früher sehr gerne in der Bank gearbeitet… aber Ende der 90er begann es, daß wir Dinge verkaufen sollten, hinter denen ich nicht mehr stehen konnte. Mein Job war der Privatkundenvertrieb und ich beriet Menschen über Ihre finanzielle Zukunft. Ich habe das sehr ernst genommen und war mir der Verantwortung sehr bewußt. Da kann ich doch nicht einfach irgendwas verkaufen…
Heute habe ich in meinem Sortiment nur Dinge, die ich wirklich, wirklich gut finde. Dinge die ich schön oder nützlich finde. Mein Beruf ist es, zu inspirieren und ich finde, dass das nichts Kleines ist. Mein Zuständigkeitsbereich ist nicht nur der Vertrieb, sondern auch die Planung, das Marketing, der Einkauf, die Sortimentsgestaltung, Buchhaltung, Fotografie und Technik, Rechtsfragen und Kommunikation, Mitarbeiterbetreuung und Interiorgestaltung… ja, und irgendwer muß auch abspülen und den Müll raustragen.
Für all´ diese Aufgaben habe ich ganz wunderbare Unterstützung und ohne dieses fantastische Team wäre das Ganze auch nicht möglich… aber es ist keine kleine Aufgabe. Das ist kein „kleines“ Business.
Das Ladeli zahlt jeden Monat Gehälter für 4 Personen. Ich bezahle ordentlich Steuern und ich schaffe einen Raum, in dem Menschen sich begegnen, sich austauschen, lernen und gestalten können… das ist nichts Kleines. Vor dem Schaufenster bleiben Menschen stehen und schauen. Bei uns gibt es eine Pause vom Alltag mit jeder Menge Farbe und Inspiration. Du kannst Dich mit uns an den Tisch setzen und Menschen kennenlernen, die auch Spaß daran haben, etwas Neues zu lernen und gemeinsam kreative Zeit zu verbringen. , Das ist etwas Großes.
Und das Größte daran ist, daß Du da bist… als KursteilnehmerIn, KundIn, LeserIn. Danke dafür, das ist grandios.
Die Gemeinschaft, die über die Jahre im Nähzimmer entstanden ist, ist die Basis von allem. Du bist ein Teil davon und ohne Dich gäbe es das alles gar nicht. Ich kann meine Arbeit machen im Vertrauen darauf, daß Du da bist. Und ich nehme das nicht und niemals selbstverständlich.
Ich freue mich über jede Kursbuchung, ich freue mich über jeden Ladeli-Besuch, jede Online-Bestellung, jede Weiterempfehlung und jedes liebe Wort. Und ganz oft blättere ich in meinem Kurs-Ordner und sehe die vielen, vielen Namen... das macht mich so froh. 2024 findet unser erstes Retreat statt, darauf freue ich mich so!
2024 möchte ich lernen, meiner Kreativität freien Lauf lassen und ich möchte jede Menge Kurse geben… ich habe mich selbst für jede Menge Kurse eingeschrieben! Und Zeit für meine Kreativität im Kalender geblockt. Ich habe im letzten Jahr Vieles intensiv vorbereitet und es wird ganz neue Kurse im Nähzimmer geben. Alles Wissen, das ich zusammengetragen habe, möchte ich so gerne mit Dir teilen. Damit wir uns gegenseitig inspirieren können, neue Dinge ausprobieren… ganz neue Perspektiven und Ideen!
Kreativität ist nichts Kleines… unsere Fähigkeit, zu gestalten, ist unser innerster Kern… wir haben das nur im Alltag so oft vergessen. Und genau das möchte ich nicht mehr. Ja, es muß Wäsche gewaschen und Rechnungen bezahlt werden… aber was von uns bleiben wird, ist das, was wir gestalten. Was uns ausmacht.
Meine Quilts werden noch Generationen wärmen und mit meinen Quilts kann ich sie alle heute schon umarmen. Ich weiß, daß meine Oma große Freude daran hätte, mir beim Nähen zuzuschauen. Diese simple Tätigkeit, etwas mit Nadel und Faden zusammenzuhalten, verbindet uns mit den Generationen vor uns. Und mit den Generationen, die da kommen. Das ist so ein wunderschöner Gedanke, ein roter Faden der durch die Zeit führt.

Kreativität ist ein Geschenk. Und lernen zu dürfen auch. Auch das ist nicht klein, das ist gewaltig. Riesig. Gigantisch.
Ich hab´ als Kind nie gerne Hausaufgaben gemacht. Meine Nachmittage habe ich immer bei meinen Großeltern verbracht und sie mußten sich das Gejammer über die Schwungübungen und das Einmaleins während meiner Grundschulzeit anhören. Mein Opa kam aus einer schwäbischen Handwerkerfamilie… geboren 1918, ganz sicher ein schwieriges Jahr. Er hatte 7 Geschwister und ich vermute, auch wenn er sich nie beklagt hat, daß das alles nicht einfach war. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist nicht von seiner Biographie zu trennen und 1939 war er 21 Jahre alt. Er hat sich im Russlandfeldzug die Zehen abgefroren, zwei Streifschüsse haben Narben an Kinn und Wange hinterlassen, die ich als Kind ehrfürchtig gestreichelt habe. Nach der russischen Kriegsgefangenschaft kam er nach Hause, und gründete eine kleine Familie. Tagsüber arbeitete er, und nachts lernte er für seinen Bäcker- und Konditormeister. Für die Wiege der kleinen Kinder hat er eine Konstruktion gebaut, daß er sie mit dem Fuß schaukeln konnte, wenn sie nicht schliefen, so dass er lernen konnte. Wachgehalten hat er sich, indem er auf Kaffeebohnen herumgekaut hat. Sein Traum war, ein eigenes Geschäft zu führen, eine eigene Bäckerei. Es gibt Bilder von ihm, wie er stolz auf der Ladentreppe steht, ein verschmitztes, sehr zufriedenes Grinsen im Gesicht.
Dieser Mann hat dem jammernden Grundschulkind immer gesagt:
Das, was Du im Kopf hast, kann Dir keiner nehmen.
Das ist so klug. Dieser Satz ist ein roter Faden, der sich durch mein Leben zieht. Wenn Du tief drinnen spürst, daß Du Dir eine Fähigkeit erarbeitet hast… sei es zeichnen, nähen, ein Musikinstrument oder eine Sprache… dann hat das Kraft. Es gibt Dir Selbstbewusstsein und eine innere Stärke. Es läßt Dich wachsen.
Und das Üben… immer wieder das Üben. Das Gehirn lernt durch Wiederholung und es ist ein Privileg, üben zu dürfen. Wenn immer Menschen zu mir sagen, während sie einen Quilt betrachten: „Das war sicher viel Arbeit“… da sage ich nur… nein. Das war die reine Freude. Und es war notwendig.
Es ist ein Privileg, Kreativität ausleben zu dürfen. Und ja, wir alle haben zu wenig Zeit, wir alle haben Wäsche, Rechnungen und tropfende Wasserhähne die nach uns rufen. Aber ich weiß, daß es mich nicht gäbe, wenn die Streifschüsse meinen Opa getroffen hätten. Ich wäre gar nicht da…
Aber ich bin hier. Und allein das ist ein Grund, zutiefst dankbar zu sein. Und nein, mein Leben war bis hierher sehr, sehr oft sehr schwierig. Alles was ich habe und bin, habe ich mir mit harter Arbeit selbst aufgebaut. Und Glück, Glück war auch dabei. Dieses Glück bestand immer darin, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit zu treffen. Ich hätte sie aber nie getroffen, wenn ich vorher nicht fleißig und mutig gewesen wäre.
Ich muß mir, genau wie Du, die Zeit für meine Kreativität aus den Rippen schnitzen.
Aber ich glaube, daß wir auf der Welt sind, um etwas beizutragen. Talente und Fähigkeiten haben wir, um der Welt etwas zu geben Also nutzen wir sie. Dafür sind sie da.
Ich widme 2024 dem Lernen und der Kreativität. Und den Fäden, die alles verbinden. Und wenn ich einen Wunsch nach ganz oben schicken darf, dann wünsche mir, daß dieses Jahr unter einem guten Stern steht. Für uns alle.
Seit ich die Tannenbäumchen zum ersten mal bei Amy Smart @diary of a quilter gesehen habe, hatten die niedlichen kleinen Schätze immer mal wieder einen Auftritt… in einem Kissen, einem Quilt…
So z.B. in dem Weihnachtsquilt, den ich vor laaaaanger Zeit für die Westfalenstoff AG entworfen hatte.
Sie sind sehr einfach gemacht, es ist eine tolle Einführung ins Improv-Quilting und sie sehen einfach ganz, ganz arg niedlich aus. Das Schöne liegt hier im Unperfekten.
Eigentlich ist Improv-Quilting ganz easy…. Das ABER hast Du schon gehört, gell? Es braucht ein bißchen Mut, wild in einen Stoff hineinzuschneiden. Ich habe das auch gemerkt, als ich im Sommer auf einem Improv-Quilting-Kurs war… es braucht ein wenig Überwindung und wirklich Courage, ohne festen Plan in den Stoff zu schneiden.
Es ist aber nicht völlig wild, wobei, wir arbeiten hier mit kleinen Stoffteilen, das ist eine gute Sache, um sich einfach mal auszuprobieren. Wir haben Materialpakete und Fabric-Bundles zusammengestellt, die als Basis für Kissen und/oder Quilts prima dienen können.
Für meinen Quilt braucht es 25 der kleinen Bäumchen.
Wir machen jeweils zwei Bäumchen, die dann gegengleich sind… verwirrend? Das klären wir gleich auf.
Wir nähen mit einer Nahtzugabe von einem Viertel-inch, dazu gibt es einen Blogbeitrag HIER. Die Stichlänge stellen wir auf 2, ich verriegele nur mit 1-2 Stichen am Anfang und am Ende jeder Naht.
Du startest mit dem Zuschnitt für 2 Bäumchen in der Größe von ca. 17 cm x 13 cm.
Dafür benötigst Du:
Ein Stoffquadrat in rot mit 6“ Seitenlänge (Stoff 1)
Ein Stoffquadrat in grün mit 6“ Seitenlänge (Stoff 2)
Ein Rechteck mit 6“ Länge und 2“ Höhe, jeweils einmal aus Stoff 1 und Stoff 2
Zwei braune Stoffstücke für die Baumstämme mit den Maßen 1,5“ auf 2“
Dazu benötigst Du ein Lineal, einen Rollschneider und eine Schneidematte… https://naehzimmermitherz.de/product/rollschneider-olfa-45-mm-klinge/
Am Besten legst Du Deinen Zuschnitt vor Dich hin….
Danach legst Du die beiden Quadrate so aufeinander, daß jeweils die rechte Seite oben liegt.
Du legst das Lineal für den ersten Schnitt so an, wie auf dem Bild gezeigt… ca. ein Dreiviertel Inch vom rechten, unteren Rand bis etwas links von der Mitte am oberen Rand…. Und jetzt trau Dich!!! Einmal durchschneiden… Ich weiß, es ist nicht ganz einfach, aber Du schaffst das!
Du schiebst das abgeschnittene Stück nach rechts weg und legst, wie auf dem Foto zu sehen, das Lineal für einen zweiten Schnitt an… ca. ein Inch vom unteren, linken Rand entfernt und dann landest Du ca 1-1,5 Inch unterhalb des oberen Randes. Dann schneidest Du auch hier. Foto bitte genau anschauen….
Danach lege ich mir alle Bäumchen und Seitenteile aus. Während des ganzen Prozesses bis hierhin liegen immer die rechten Seiten oben. Jetzt sieht es im Prinzip aus wie ein Puzzle mit ineinander passenden Teilchen.
Jetzt legst Du das Baumdreieck rechts auf rechts am linken Seitenstück an. Die Spitze der kleinen Tanne steht ca ein knappes Vierteil -Inch über. An der zu nähenden Kante stecke ich mir zwei Stecknadeln und es geht los…
Wir bügeln in diesem Fall die Naht so aus, daß sie zum Hintergrund hin zeigt.
Jetzt wird das rechte Hintergrund-Seitenstück angenäht. Auch hier guckt das Eckchen oben ca. ein Viertel-Inch über die obere Kante.
Auch diese Naht bügeln wir wieder nach außen.
Die unten überstehenden Kanten schneiden wir gerade ab.
Weiter geht’s mit dem kleinen Rechteck 6“ x 2“ . Das schneiden wir frei Hand einfach in der Mitte durch und nähen das Baumstammstückerl dazwischen ein. Dazu klappen wir die Seitenteile jeweils rechts auf rechts an das Baumstammstückerl und nähen das an. Diese Nähte bügeln wir auseinander.
Danach kommt das Rechteck mit dem eingesetzten Baumstamm unten an das Bäumchen. Wir nähen beide Teile rechts auf rechts an.
Wenn ich mehrere Bäumchen zusammennähe, suche ich immer das Kleinste heraus und trimme alle anderen auf diese Höhe und Breite. . Der Charme bei diesem Projekt liegt für mich eben gerade in den bunten und wilden Bäumchen… sie sind eben nicht akkurat, aber so ist es im Wald im Normalfall ja auch nicht. Eines ist gerade, eines schief, Eines hat einen langen Stamm und Eines eben nicht… Und weil am Ende nicht alle Bäume gleich breit und/oder hoch sind, habe ich bei meinem kleinen Mini-Quilt einfach ein bisserl Stoff links und rechts angenäht… das hat so eine hübsche Flickenoptik, ich mag es sehr.
Man sagt, daß man immer das Geschäft aufmacht, in dem man selbst gerne einkaufen würde, das Buch schreibt, das man selbst gerne lesen würde... Jetzt gibt es vom Nähzimmer das Retreat, an dem ich schon immer gerne teilnehmen wollte.
2021 habe ich von Marias und Lauras Landpartie für Puppenmacherinnen gelesen... ich war sofort wie elektrisiert und wußte: „Da will ich dabei sein." 4 Tage nähen mit Gleichgesinnten und das in wunderschöner Umgebung... Ich habe mich Zappzerapp angemeldet.
Und es war so absolut die richtige Entscheidung. Maria, Laura und die anderen Teilnehmerinnen waren die allernetteste Gesellschaft... wir waren 4 Tage in einem kleinen Kokon, von der Welt ein bißchen entrückt. Und endlich, endlich, endlich hatte ich Zeit, in Ruhe schöne Dinge zu machen. Ich habe gute Freundinnen gefunden und eine wunderschöne Zeit verbracht, nichts weniger als das.
Die Grundidee des Nähzimmers war und ist es immer, kreativen StoffliebhaberInnen einen Raum anzubieten, in dem wir gemeinsam unsere Stoffliebe ausleben können, wo wir uns gegenseitig inspirieren und motivieren. #nähenverbindet ist für mich nicht nur irgendein Hashtag. An unseren Tischen ist schon viel gelacht und geschnackt worden, wir haben tolle Dinge gemacht und ganz Viele haben neue Freundinnen gefunden, hatten einen Moment weg vom Alltag und konnten die Zeit genießen. Ich mach` Euch immer gerne einen Kaffee. Und Eure Freude ist meine Freude.
In unseren Kursen, im Quilt-Café und Gesprächen mit Kundinnen kam immerimmerimmer wieder das Thema auf, daß ihr Euch Zeit wünscht... und es ist ja auch nicht nur die Zeit alleine, es ist ja auch die Ruhe, die Muße, die Inspiration die im Alltag manchmal fehlt.
Ich hatte den Gedanken schon sehr lange, und jetzt ist die Planung abgeschlossen.
Ich nenne es: „A little getaway".
Wir werden von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag an einem wunderschönen Ort jede Menge Zeit und Platz zum Nähen haben. Oder zum Schnacken, Spazierengehen, Lesen... auch für ein kleines Schläfchen. Wie Du magst.
Wir fahren gemeinsam in das fränkische Seeland, auf den Ferienhof Nehmeier.
Diejenigen, die dem Nähzimmer schon länger folgen, wissen, daß meine Familie dort schon seit über 20 Jahren Urlaub macht. Jeden Herbst fahren wir mit ganz lieben Freunden und (fast) allen (großen) Kindern dahin... und meine Freundin und ich nehmen seit Jahren immer die Nähmaschinen mit.
Der Hof liegt malerisch in einem Waldstück, es gibt 3 Holzhäuschen, in denen wir wohnen werden. In jedem Haus gibt es drei separate Schlafzimmer, so daß Ihr immer eine Tür hinter Euch zumachen könnt, das Bad teilt Ihr Euch mit zwei anderen. Jedes Haus hat auch eine Küche, wenn Du zwischendrin etwas zubereiten möchtest, gerne. Die Häuschen sind blitzsauber und einfach niedlich.
Das Herzstück ist das große Gemeinschaftshaus, in dem wir morgens gemeinsam frühstücken werden, Christiane ist unsere Gastgeberin; sie hat zugesagt, daß sie uns Frühstück macht. Und dann können wir dieses helle, freundliche Gebäude mit unseren Projekten, Nähmaschinen und all` unserer Kreativität fühlen. Ich kann es schon sehen!!!!
Das Schöne ist, daß der Hof so idyllisch und malerisch ist, und es auch Rückzugsorte gibt... Du kannst Dich also auch einfach mal ausklinken, die NähSachen liegen lassen, einen Spaziergang machen oder einfach ein bißchen auf die Gegend schauen. Alles kann, nichts muß. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen. Getränke stehen immer auf dem Hof bereit und man kann auf Vertrauensbasis Flaschen auf dem Kühlschrank nehmen, die Abrechnung erfolgt dann per Strichliste. Es ist für alles gesorgt.
Abends werden wir in wunderschönen fränkischen Gaststätten in der näheren Umgebung essen gehen. Diese beiden Mahlzeiten sind nicht im Preis enthalten, aber nach jahrzehntelanger Recherche werde ich Euch in zwei Schmuckstücke führen, in denen das Essen einfach fantastisch schmeckt, urig, gemütlich und auch wirklich nicht teuer.
So werden wir die Zeit verbringen, mit gutem Essen, lieben Menschen und Zeit, Zeit, Zeit für Dich und Deine kreative Arbeit. Ich freue mich so riesig darauf! Wenn man an einem schönen Ort ist, mit netten Gastgebern und für alles gesorgt ist... klingt gut, oder?
Die Umgebung ist wunderschön, und vielleicht magst Du auch einfach an Einen der Seen fahren und mal eine Weile übers Wasser schauen. Gunzenhausen ist praktisch um die Ecke und dort gibt es alles, von der Eisdiele bis zu einer kleinen Einkaufsstraße, Apotheke, Drogeriemarkt... alles kein Problem.
Ich liebe diesen Hof seit mehr als 20 Jahren. Weil wir manchmal mehrmals im Jahr Urlaub gemacht haben, hatten wir dort 2021 unser 25-jähriges Urlaubsjubiläum. Und dafür haben wir einen kleinen Zwetschgenbaum gemeinsam mit der örtlichen Presse und dem Bürgermeister von Haundorf gepflanzt. Ich will damit sagen, daß ich diesen Ort sehr, sehr schätze. Und die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Familie auch. Das ist ein absoluter Wohlfühlort und ich teile ihn gerne mit Dir.
Diese Zeit ist kein Kurs, kein Workshop im klassischen Sinn. Ich wünsche jeder Teilnehmerin, daß sie in ihrem Tempo, ohne Zeit- oder Leistungs-Druck, einfach mit Freude nähen kann.
Ich werde während des Tages mehrere Stunden im Nähraum sein und ich bringe mein ganzes Wissen mit und teile es gerne.
Für 2024 schon ausgebucht. Wir setzen Dich aber gerne auf die Warteliste.
Zahlen, Daten, Fakten:
Wir fahren vom 12.-14. April 2024 auf den Ferienhof Nehmeier, Biederbacher Weg 10a, 91729 Haundorf (das ist NICHT das Haundorf in der Nähe von Herzogenaurach, Uffbasse!).
Du mietest eines von jeweils drei Zimmern eines Holzhäuschens, das Bad und die Küche teilt Ihr Euch zu dritt.
Wir starten am frühen Freitagnachmittag, und beschliessen unser Wochenende am Sonntag nach Kaffee und Kuchen am Nachmittag.
Im Preis für das Retreat sind enthalten:
2 Übernachtungen im Holzhäuschen
2 mal Frühstück im Gemeinschaftshaus
Endreinigung
Nutzung des Gemeinschaftshauses, Strom etc.
Kaffee und Kuchen am Nachmittag
Nicht enthalten sind beide Abendessen im Restaurant und die Anfahrt. Sobald wir die Anmeldungen sortiert haben, schauen wir, wie wir Fahrgemeinschaften sinnvoll bilden können.
Der Preis für das Retreat beträgt 499,- €. Bei Anmeldung bezahlst du erst einmal 200,- €. Der Restbetrag von 299,-€ wird zum 1. März 2024 fällig.
Für alle Frühbucher, die bis zum 15. November 2023 buchen, gibt es als Dankeschön einen Gutschein in Höhe von 50,- € für das Nähzimmer, der ab dem 1. März 2024 nach bezahlter zweiter Rechnung im Nähzimmer eingelöst werden kann. Das ist unser Dankeschön an alle Schnellentschlossenen.
Die Anmeldung erfolgt per Mail an d.supp@t-online.de an. Dann senden wir Euch alle Unterlagen wie AGB, Widerrufsbelehrung, Rechnung etc. zu. Deine Anmeldung wird dann verbindlich mit Überweisung der Anzahlung.
Aktuell gibt es noch 5 freie Plätze. Ich freu` mich riesig auf Euch!!
Es war Anfang April… das Wetter war mistig und ich konnte nichts im Garten wurschteln und an solchen Tagen sitze ich am Liebsten an der Nähmaschine oder ich sitze in Rumschlumpfklamotten auf dem Sofa mit Laptop, Büchern und Notizbüchern und mache mir so meine Gedanken. Und irgendwie kam ich auf die Website des Festivals of Quilts.
Ah, dachte ich, stimmt, das ist ja in Birmingham. Ne, geht nicht. Zu weit weg, mitten in den Ferien, ich fliege äußerst ungern. Das wird nix. Klang aber gut.
Klang sehr gut. Und bei einem Blick ins Workshop-Programm hing ich am Haken. Ich fing an, mir Kurse in den Warenkorb zu legen und Aussteller zu notieren, die ich gerne einmal persönlich kennenlernen würde. Und ein kurzes Telefonat mit meiner Kollegin Michi von wollverliebt, die eine erfahrene Zugreisende ist, klärte so Einiges.
Auf dann. Auf meinem Laptop waren nun die Tabs der Deutschen Bahn, national railway-service, Festival of Quilts, Air-Bnb geöffnet, dazu Seiten wie liberty-fabrics, alicecarolinefabrics, Carolina-Oneto….
Für jeden Menschen ist ja etwas Anderes stressig. Manche haben Angst vor Spinnen, Prüfungen, Höhe usw. Ich verreise nicht gerne an Plätze, an denen ich noch nie war und Fliegen ist für mich auch keine Freude. Und ich bin es auch überhaupt nicht mehr gewohnt, alleine zu reisen, die letzten Jahrzehnte waren wir immer als Familie unterwegs.
Und es gab ja jetzt keine absolute Notwendigkeit, dahin zu fahren, es zwingt mich ja nichts. Es ist ja auch nicht so, dass es mir zuhause und im Ladeli langweilig wäre. Eigentlich hatte ich auch keine Zeit… meine älteste Tochter wollte an dem Wochenende davor umziehen, der Messe-Termin war auch direkt eine Woche vor unserem Familienurlaub. Die Zweifel nagten dolle an mir. Nächstes Jahr? Ist bestimmt alles viel besser.
Und dann habe ich einfach gebucht. Eine kurze Rücksprache mit der Family, und ich drückte auf „Buchen“ und „Kaufen“.
If you never have the time, you will never have the time. Nächstes Jahr ist es auch nicht anders, richtig? Irgendwas ist ja immer.
In der Woche vor meiner Abfahrt war mir schon ein bißchen mulmig. Bißchen sehr. Aber da war es ja dann auch schon zu spät. Ich habe mir einen Rollkoffer gekauft und an einem Mittwochmorgen stand ich am Bahnsteig.
Die Zugfahrt war einfach nur aufregend und wunderschön. Ich habe weder gelesen noch genäht oder handygedaddelt. Ich habe entweder aus dem Fenster geschaut oder mich mit SitznachbarInnen unterhalten. Ich bin Menschen begegnet, denen ich sonst nie begegnet wäre.
Wenn man in London mit dem Euro-Star ankommt, dann ist das an der Station London-Euston. Meine Weiterfahrt nach Birmingham startet aber in London St. Pancras. Ich hatte mir das vorher auf Google angeschaut und da sah es so aus, als ob ich 400 m zu Fuß zu laufen hätte. Kein Ding, dachte ich.
Leider war es nicht so. Ich mußte in Euston von der Ebene der international trains in die Ebene der Underground hechten, dort eine Station zu St. Pancras düsen und dann dort wieder eine Ebene nach oben zu den national trains hopsen… in einer Umstiegszeit von 18 Minuten. Im Londoner Berufsverkehr. Das habe ich so gut hingekriegt… ich habe mich durchgefragt, habe mich blitzartig erinnert, wie die Londoner underground funktioniert, Zackzack in Ticket gekauft und mich an den beiden Stationen im dichtesten Gewimmel durchgewurschtelt.
Und als ich dann gerade noch so den Zug nach Birmingham erwischt hatte und leicht keuchend mein Gepäck in den Waggon gewuchtet habe, da war ich sehr, sehr zufrieden mit mir. Ich hatte wirklich Muffensausen, ob ich das alles gut hinkriege und in dem Moment wußte ich, daß ich das wirklich tipptopp gemanaged habe. Und in dieser Sekunde hatte sich die ganze Reise schon gelohnt. Weil mir das so einen Schub in meinem Selbstvertrauen gegeben… ich werde nie, nie wieder über mich sagen, daß ich eine schlechte Reisende bin. Ich bin sehr, sehr gerne zuhause, in meinem Ladeli und mich zieht es einfach nicht so in die Ferne. Aber ich konnte mir in so einer Situation prima helfen. Ich weiß jetzt, daß ich mich zurechtfinde und möchte meinem Englisch-Lehrer, Herrn Kuen nachträglich für den hervorragenden Unterricht danken.
Es ist schon so, wie mein Opa gesagt hat:“Was man im Kopf hat, das kann Dir Keiner nehmen“.
Deshalb bin ich nach Birmingham gefahren und mußte nicht lange überlegen… ich wollte lernen - neue Impulse bekommen, Neues sehen, sehen, was Andere arbeiten, und das in aller Ruhe.
Im Zug habe ich darüber nachgedacht, weil plötzlich auf Instagram Nachrichten reintickerten:
„Das würde ich niemals alleine machen“.
Eine sehr, sehr liebe Freundin hatte sogar gemeint, sie käme gerne mit nach Birmingham. Das ist eine Freundin, mit der ich auch sehr, sehr gerne gemeinsam nähe. Aber ich habe ihr in aller Liebe abgesagt. Weil ich das Ganze in meinem Tempo machen wollte. Weil ich meinen Kopf ganz für mich haben wollte… ohne eine Frage, ohne einen Kommentar… ich wollte mich selbst denken hören. Seit 23 Jahren bin ich Mama und wir hatten immer Jubeltrubelheiterkeit mit Kindern, Freunden, Hund und Katze… ich wollte einfach mal ganz in meinem Kopf sein.
Ich habe es so genossen, mich in dieser wunderbaren Quilt-Ausstellung wie in einem Museum vor einzelne Quilts zu setzen und nur zu schauen. Das habe ich einen ganzen Tag lang getan. Das war so ein unvorstellbarer Luxus an Zeit.
Aber wenn man sich nie die Zeit nimmt, wird man nie die Zeit haben.
Manchmal hat sich noch Jemand zu mir auf das Bänkchen gesetzt und wir kamen ins Gespräch. Ich habe mit so reizenden Frauen gesprochen, und eine Dame meinte, als wir aufstanden, daß wir jetzt mit unserem Gespräch die Welt ein wenig gerade gerückt hätten. Das war sehr süß.
Am ersten Tag hatte ich einen Ganztagesworkshop bei Carolina Oneto. Carolina und ich kannten uns bereits von Instagram und ich hatte an dem Tag das Glück, neben Annette zu sitzen. Annette ist eine pensionierte Geographie-Lehrerin aus Südengland. Und sie hat mir einfach immer nur Mut gemacht. Improv-Quilting war der Workshop-Titel und Carolina hat nicht lange gefackelt. Wir starteten direkt mit einem Kurs über Farbtheorie und an dieser Stelle auch einen lieben Dank an meine Kunstlehrerin… sie hatte den Grundstein gelegt und mit Carolinas Erläuterungen zum Farbkreis, da gingen bei mir im Hirn alle Glühbirnen an. Jetzt habe ich es verstanden. Hier ist meine Farbwahl für den Kurs:
Beim Improv-Quilting schneidet man frei, ohne Lineal… zumindest in Carolinas Kurs. Das hat ein bißchen Mut gebraucht und es war so gut, daß Annette neben mir einfach mit den Schultern gezuckt hat und beherzt in Ihren Stoff geschnitten hat. Das hab` ich dann halt auch gemacht. Der Moment, in dem ich mich zu Beginn des Kurses so unsicher gefühlt habe, hat mir wieder sehr deutlich klar gemacht, wie man sich fühlt, wenn man etwas Neues lernt und einfach erst einmal unsicher ist. Das geht meinen Workshop-TeilnehmerInnen ja oft genau so!
Carolina hat den Kurs superschön und strukturiert geleitet und an diesem Abend war ich völlig fix und alle… ich bin so froh, daß ich mir ein Aitr-Bnb außerhalb gemietet habe… nach einem ganzen Tag in den Messehallen mit künstlichem Licht und ohne frische Luft, da kannste mich wegwerfen… das bin ich nicht gewohnt. Ich lebe am Feldrand, mein Laden hat große Fenster und ich brauche dieses Gefühl von Weite und Ruhe… das kleine Örtchen war nur 3 Bahnstationen weiter und vom Bahnhof waren es 20 Minuten zu gehen. Aug halbem Weg gab es eine kleine Ladenstraße mit Coffee-Shops, Restaurants und einem Tesco-Supermarkt, da habe ich meine Verpflegung organisiert. Und in meinem Air-Bnb gab es ein fantastisches Sofa mit einer reizenden Ecke… Ich bin da schlicht und einfach eingepennt. Abends um halb acht. Das ist besonders schön, wenn man dann völlig gerädert um halb zwei mit steifem Nacken aufwacht. Aber ja. Und dass das Air-bnb in der Needler`s Lane war, war wirklich lustig!
Am Freitag hatte ich den ganzen Tag Zeit, um mir die Aussteller anzuschauen… und ich hatte mich mit KollegInnen verabredet, darauf habe ich mich auch mega gefreut. Jetzt war ich ja auch schon perfekt eingegrooved und kannte den Weg vom Air-Bnb zur Messehalle ohne nachdenken zu müssen.
Mein erster Weg führte mich morgens zu liberty-Fabrics… Mein Gott, was waren die Quilts schön! Und die Stoffe. Seufz.
Mit Millie bin ich aktuelle und neue Kollektionen durchgegangen und davon wird der ein oder andere Stoff seinen Weg ins Nähzimmer finden, ich konnte direkt bestellen. Liberty-Händlerin zu sein macht mich wirklich, wirklich stolz, das sind einfach traumhafte Stoffe. Und diese Quilts!!!
Danach hatte ich ein Gespräch mit Kolleginnen an verschiedenen Ständen und bin dann schlimm versackt bei einem riesigen, riesigen Stand, an dem Quilt-Bücher aller Art angeboten wurden. Ich war da sehr, sehr lange. Und danach war ich um einige Pfund leichter.
Und es gab auch einen fantastischen Stand mit den wunderbaren Tilda-Stöfflis…
Mittagessen mit Nico @nicos_bug_and_bee und Anna von @anna_macht war dann das nächste Highlight und ich habe @alissaquilts getroffen…. Das war richtig schön.
Und abends bin ich wieder direkt in der Sofa-Ecke eingeschlafen.
Den Samstagvormittag habe ich komplett auf den Bänkchen in der Galerie verbracht. Auf der Instagram-Seite des @festivalofquilts kannst Du die diesjährigen PreisträgerInnen und auch Quilts der Ausstellungen sehen. Ich habe natürlich auch Bilder gemacht, die zeige ich am Ende des Beitrags. Uuuuund auch auf meinem Instagram gibt es ein Highlight das Festival of quilts, kurz Foq heißt.
Mit Karen, Lynne und Jo von @threadhouse.uk bin ich auf Instagram schon lange verbandelt. Das war so schön, die KollegInnen mal persönlich zu treffen…
Am Nachmittag habe ich noch zwei Vorlesungen besucht… in der Einen ging es darum, wie man Zugang zur eigenen Kreativität findet und Jane Haworth berichtete über Ihre Entwicklung der letzten Jahre… niemand startet als Experte und es war spannend, Ihre Arbeiten zu sehen. Auf Instagram heißt sie @janehquilter, falls Du Dir das mal anschauen möchtest.
Eine weitere Vorlesung hörte ich bei Annie Gianini-Godfrey, auf Instagram @hustle.well zum Thema Branding und Marketing für Handarbeits-Unternehmen… es ist immer so spannend, die Sichtweise Anderer zu sehen… genau dafür sind solche Treffen ja fantastisch.
Ah. Und dann habe ich noch einen Workshop im Handquilten bei @lesliequilts belegt. Kleinere Teile habe ich schon handgequiltet und auch hier wollte ich einfach mal sehen, wie es denn die Anderen machen. Die Herangehensweisen sind immer unterschiedlich, das macht es ja so spannend.
Ich bin so froh, daß ich diese Reise gemacht habe. Ich fühle mich in so vielen Punkten jetzt viel sicherer und ich weiß, daß ich schon irgendwie zurechtkomme. Ich glaube, Jede-/r von uns hat so seine Punkte, wo man sich vielleicht zu wenig zutraut. Ich habe es einfach gemacht und es ist alles gut gegangen.
Ich habe wunderbare Frauen kennengelernt, so inspirierende Gespräche geführt. Ich habe wunderwunderschöne Quilts gesehen, die so unterschiedlich in Technik und Aussage waren.
Und hier noch ein paar Bilder zum Genießen:
Dieser Quilt ist ein absolutes Meisterstück von Penny Jeffries:
Die folgenden Quilts kannst Du auf der Seite des Festival of quilts genauer beschrieben sehen. Ich wollte einfach die Unterschiedlichkeit einfangen, ganz ohne zu bewerten. Ich lieb` die irgendwie alle. Das Ausstellungsverzeichnis mit Erläuterungen liegt in den nächsten Wochen im Ladeli, wenn Du weiter weg wohnst und zu einem speziellen Quilt Fragen hast, melde Dich gerne bei mir.